Epidemie der Magen-Darm-Infekte:Die verdächtigen Keime

Noch ist nicht klar, was den Brechdurchfall unter ostdeutschen Schülern ausgelöst hat. Im Verdacht stehen vor allem zwei Arten von Erregern.

Katrin Blawat

Derzeit stehen vor allem zwei Arten von Erregern in Verdacht, die Welle von Durchfall-Erkrankungen deutscher Schüler ausgelöst zu haben: Noroviren sowie mehrere Bakterienarten, die für den Menschen giftige Substanzen produzieren.

Noroviren wurden zwar schon in einigen der Proben nachgewiesen. Damit ist aber nicht geklärt, ob sie auch die Hauptursache für die Krankheitswelle sind. Die Erreger grassieren nämlich typischerweise in der kälteren Jahreszeit und verursachen jedes Jahr mehrere Tausend Krankheitsfälle, deren Zahl der Datenbank des Robert-Koch-Instituts (RKI) zufolge oft im fünfstelligen Bereich liegt. Warum das Virus vor allem im Herbst und Winter Probleme macht, ist nicht restlos geklärt. Vermutlich spielen Luftfeuchtigkeit und -temperatur eine Rolle. Die Erreger führen zu starkem Durchfall und Erbrechen. Lebensgefährlich verlaufen die Erkrankungen jedoch nur sehr selten; gefährdet sind vor allem Säuglinge und bereits geschwächte Personen. Die Viren verbreiten sich über den Kontakt mit menschlichem Kot und Erbrochenem. Tauchen sie in Lebensmitteln auf, sind sie dort wahrscheinlich über menschliche Hände hinein gekommen. Ob es sich dabei um frische oder verdorbene Lebensmittel handelt, spielt keine Rolle. Die Erreger sind hochansteckend. Daher wäre zu erwarten, dass sich auch Familienmitglieder der erkrankten Kinder infiziert haben. Den besten Schutz bietet sorgfältige Hygiene wie Händewaschen.

Eine weitere mögliche Ursache sind Bakterien wie Staphylococcus aureus, Bacillus cereus oder Clostridium perfringes. Sie können sich unter anderem in Lebensmitteln befinden. Die Keime bilden Gifte, die ebenfalls zu den beobachteten Krankheitssymptomen führen können. Werden sie erhitzt, überstehen die Mikroben oder deren Toxine das oft unbeschadet.

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