Süddeutsche Zeitung

Epidemie:Neuer Ebola-Fall im Kongo

Statt wie erwartet das Ende des Ebola-Ausbruchs im Kongo verkünden zu können, musste die WHO am Freitag einen neuen Fall bestätigen.

Im Kongo hat sich die Hoffnung auf ein bevorstehendes Ende des seit anderthalb Jahren andauernden Ausbruchs von Ebola zerschlagen. Er habe leider von einem neuen Ebolafall erfahren, gab der Direktor der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus, am Freitag in einer Videokonferenz bekannt. Die Regierung des Kongo bestätigte am Abend in einer Erklärung, das es sich bei dem Fall nach noch vorläufigen Erkenntnissen um einen 26-Jährigen aus Beni handelt.

Fast 42 Tage lang war kein neuer Fall entdeckt worden und Adhanom Ghebreyesus teilte mit, es sei geplant gewesen, den Ausbruch am Montag für beendet zu erklären. Nun müsse erneut 42 Tage lang gewartet werden, die Zeitspanne, nach der ein Ebola-Ausbruch für beendet erklärt wird, wenn keine neue Infektion entdeckt wird. Der Afrika-Chef der WHO, Matshidiso Moeti, twitterte: "Ich bin so traurig." Adhanom Ghebreyesus sagte: "Wir haben uns auf weitere Fälle vorbereitet und diese erwartet."

Der Ausbruch der gefährlichen Krankheit - der bislang zehnte in dem zentralafrikanischen Land - wurde Anfang August 2018 erklärt. Seitdem sind der WHO zufolge mehr als 2200 Menschen gestorben. Der Ausbruch war besonders schwer in den Griff zu bekommen, weil in der Gegend etliche Milizen kämpfen. Zudem herrschte in der Bevölkerung große Angst vor der Krankheit und Misstrauen gegenüber den Ebola-Helfern. Der bislang folgenschwerste Ebola-Ausbruch war 2014/2015 in Westafrika, damals kamen gut 11 000 Menschen ums Leben

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dpa/AP/bavo/cku
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