Ebola erreicht Kampala:Ugandas Präsident warnt vor Körperkontakten

In Uganda sind 14 Menschen an Ebola gestorben - mindestens eines der Opfer wurde in der Hauptstadt Kampala behandelt. Ärzte und Pfleger des Hospitals sind in Quarantäne. Nun darf kein Infizierter die betroffene Region mehr verlassen.

Nachdem bereits 14 Menschen im ostafrikanischen Uganda an Ebola gestorben sind, hat Präsident Yoweri Museveni die Menschen dazu aufgefordert, körperliche Kontakte zu vermeiden. Besondere Sorge macht den Behörden, dass ein, möglicherweise sogar zwei Opfer in der 1,5 Millionen Einwohner zählenden Hauptstadt Kampala gestorben sind. Würde die Seuche hier ausbrechen, dürfte es deutlich schwieriger sein sie einzudämmen als auf dem Land.

WHO-Mitarbeiter versuchen, den Ebola-Ausbruch in Uganda einzudämmen. 14 Menschen sind bereits gestorben.

Mitarbeiter der Weltgesundheitsorganisation WHO bereiten sich darauf vor, das Kagadi-Hospital in Kibale zu betreten. Mehr als 20 Menschen haben sich in der Region mit Ebola-Viren infiziert, 14 Menschen sind gestorben.

(Foto: AFP)

Ein Betroffener sei in der Klinik Mulago an den Folgen der Krankheit gestorben, sieben Ärzte und 13 Arzthelfer seien in Quarantäne, weil sie dort Kontakt mit Ebola-Patienten hatten, berichtet die ugandische Zeitung Daily Monitor.

Der Ebola-Ausbruch hatte vor drei Wochen im Westen des Landes, etwa 200 Kilometer westlich von Kampala im Grenzgebiet zur Demokratischen Republik Kongo, begonnen. Dort sind nach Angaben der Behörden sechs weitere Patienten mit einer möglichen Infektion in eine Klinik eingewiesen worden.

Mutmaßliche Fälle von Ebola-Fieber, das zunächst in einem einzigen Dorf aufgetreten war, seien nun auch aus weiteren Ortschaften gemeldet worden, sagte ein Sprecher der Behörden im betroffenen Bezirk Kibaale. Sollten sich die Verdachtsfälle bestätigen, wären damit in diesem Monat bislang 26 Ugander am Ebola-Fieber erkrankt.

Um den Ausbruch einzudämmen, hat das Gesundheitsministerium verboten, weitere Ebola-Patienten aus dem betroffenen Gebiet ins Mulago-Hospital in Kampala zu bringen. Die Krankheit müsse lokal bekämpft werden, sagte Dennis Lwamafa dem Daily Monitor zufolge.

Präsident Museveni rief in einer Rundfunkansprache dazu auf, Händeschütteln zu vermeiden, um die Ausbreitung des Virus eindämmen zu helfen. "Das Gesundheitsministerium versucht alle Menschen ausfindig zu machen, die Kontakt mit den Opfern hatten", erklärte Museveni und bat die Bevölkerung, Verdachtsfälle bei den Behörden zu melden. Die Krankheit sei an "hohem Fieber, Erbrechen und teilweise blutigem Durchfall" zu erkennen.

"Ich bitte Sie, wachsam zu sein, reichen Sie sich nicht die Hände und beerdigen Sie keine Verstorbenen, die Ebola-ähnliche Symptome hatten", sagte Museveni. Die Menschen sollten auch auf sexuelle Kontakte verzichten. Das Virus wird durch Blut und andere Körperflüssigkeiten übertragen.

Mitarbeiter des Gesundheitsministeriums seien mit internationalen Teams der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der US-amerikanischen Zentren für Krankheitskontrolle (CDC) im Einsatz, erklärte Gesundheitsministerin Christine Ondoa vor Journalisten.

Bei zwei Ebola-Epidemien in den Jahren 2000 und 2007 waren in Uganda mehr als 200 Menschen ums Leben gekommen. Im vergangenen Jahr starb dort ein zwölfjähriges Mädchen an der gefährlichen Krankheit.

Ebola tritt bislang nur in Afrika auf, Infizierte leiden an inneren Blutungen und Austrocknung. In 50 bis 90 Prozent der Fälle verläuft die Seuche tödlich. Bis heute gibt es keine Impfung oder Therapie gegen das Virus.

Benannt wurde es nach einem Fluss im benachbarten Kongo, wo es im Jahr 1976 entdeckt wurde. Seitdem gab es laut WHO rund 15 Epidemien in Afrika mit insgesamt mehr als 1300 Toten.

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