Köln/Düsseldorf (dpa/lnw) - Die Uniklinik Köln hat Patienten vor weiteren Einschränkungen durch den bis zum 26. Mai verlängerten Uniklinikstreik in Nordrhein-Westfalen gewarnt. Die Auswirkungen seien weiter groß, teilte die Uniklinik am Dienstag mit. Die Klinik habe das OP-Programm drastisch reduziert, es gebe weiter erhebliche Verzögerungen bei terminierten und bei ambulanten Behandlungen.
Ein Verdi-Gewerkschaftssprecher bestätigte die Verlängerung des Streiks an den sechs NRW-Unikliniken Aachen, Bonn, Köln, Düsseldorf, Münster und Essen bis zum 26. Mai. An diesem Freitag (20. Mai) solle weiter verhandelt werden, sagte er. Der Anfang Mai gestartete Streik geht damit in die vierte Woche.
An der Uniklinik Essen nähmen im Schnitt täglich rund 250 Beschäftigte an dem Streik teil, teilte die Klinik mit. Hinzu kämen Erkrankungen und Quarantänen wegen Covid-19. Derzeit seien knapp zwei Drittel der OP-Säle geschlossen. „Die Lage ist medizinisch gesehen angespannt, da wir deutlich mehr OP-Ressourcen bräuchten, um alle Notfälle und dringlichen Operationen zeitnah zu erledigen“, hieß es. Viele Eingriffe ließen sich auch nicht beliebig verschieben. Momentan sei noch völlig unklar, wann die Klinik zum Regelbetrieb zurückkehren könne.
Ziel der Arbeitnehmervertreter ist ein „Tarifvertrag Entlastung“, der den Beschäftigten durch eine verbindliche Personalbemessung für Stationen und Berufsgruppen bessere Arbeitsbedingungen bringen soll. Für das Ziel gibt es auf der Arbeitgeberseite durchaus Verständnis, wie die Uniklinik Köln in der aktuellen Mitteilung noch einmal hervorhob. Allerdings fehlen am Markt Pflegekräfte.
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