Schon der Name war ambitioniert. „Optima“, die Beste, tauften die Forscher und Forscherinnen die Psychotherapie-Studie, die sie 2017 am Max-Planck-Institut für Psychiatrie in München starteten. In der ursprünglichen Planung wäre sie die wahrscheinlich weltweit größte Studie ihrer Art gewesen: 1000 schwer depressive Männer und Frauen in stationärer Behandlung sollten sieben Wochen lang über 28 Psychotherapie-Sitzungen hinweg beobachtet werden, von Kameras aufgezeichnet. Schließlich wurden es doch nur knapp 300 Probanden, immer noch sehr viele. Sie wurden einer Batterie von Tests unterworfen – Schlafverhalten und körperliche Aktivität wurden erfasst, Gehirne gescannt, Blutproben abgenommen. Es war ein außerordentliches Programm, wie es sich weltweit nur wenige Forschungsinstitute leisten können.
Psychiatrie„Wir bringen ihnen bei, mit Anstand zu leiden“
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Medikamente und Psychotherapie helfen schlechter als erhofft gegen Krankheiten wie Depressionen und Angststörungen. Braucht es ganz neue Ansätze – oder müssen Betroffene lernen, mit ihren Leiden zu leben?
Von Christian Weber

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