"Wann immer er sich blicken ließ, fühlte ich mich plötzlich leer und mein Leben schien sich zu verlangsamen." Er, das war Matthew Johnstones "Schwarzer Hund", die Depression. Im gleichnamigen Comic-Buch des Australiers tritt der methaphorische Hund als unbarmherzig treuer, immer größer werdender Begleiter auf. "Irgendwann hatte es der Schwarze Hund geschafft, mein Leben voll und ganz zu beherrschen."
Die Depression gilt nach einer Studie der Weltgesundheitsorganisation WHO als eine der schwerwiegendsten Erkrankungen. Gemessen an der mit Beeinträchtigungen zugebrachten Lebensjahre steht sie vor allen anderen körperlichen und psychischen Krankheiten an erster Stelle.
In Deutschland besteht nach Zahlen des Robert Koch-Instituts bei jedem zehnten Erwachsenen eine aktuelle depressive Symptomatik.
10 bis 15 Prozent aller Patienten mit einer schweren sich wiederholenden Depression sterben laut der European Alliance against Depression e.V. (EAAD) durch Suizid. "Unbehandelt kann die Erkrankung die Lebenserwartung um bis zu zehn Jahre reduzieren", sagt Ulrich Hegerl, Direktor der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie am Universitätsklinikum Leipzig und Vorstandsvorsitzender der Stiftung Deutsche Depressionshilfe. Viele Patienten gehen jedoch nicht zum Arzt. Häufig werden auch die Symptome falsch gedeutet. Schätzungsweise nur etwa zehn Prozent der Depressions-Patienten bekommen eine optimale Behandlung.