Ursprung von Sars-CoV-2:Das Problem mit der neuen Labor-Hypothese

Lesezeit: 5 min

So sieht Sars-CoV-2 unter dem Mikroskop betrachtet aus. (Foto: via www.imago-images.de/imago images/MiS)

Erneut legt eine Studie nahe, das Coronavirus sei in einem Labor gezüchtet worden. Experten kritisieren den Aufsatz aufs Schärfste, doch in den sozialen Medien wird er fleißig herumgereicht. Was ist dran?

Von Hanno Charisius

Dass wie vor wenigen Tagen ein Fachaufsatz auf dem Portal bioRxiv.org hochgeladen wird, ist an sich nicht bemerkenswert, das passiert pro Tag gut hundertmal. Doch nicht jeder erzeugt eine solche Aufmerksamkeitswelle wie der Vorabdruck mit dem Titel "Endonuclease fingerprint indicates a synthetic origin of SARS-CoV-2". Man muss davon gar nicht alles verstehen, und doch läuft der Puls ein bisschen schneller: künstlicher Ursprung von Sars-CoV-2? Sprang es doch nicht von Tieren auf den Menschen über, sondern brach aus einem Labor aus? Auf Twitter wurde der Text in weniger als einer Woche mehr als 8000 Mal erwähnt, Dutzende von Nachrichtenredaktionen griffen das Papier auf. Wäre es nicht so platt, man könnte sagen: Das Paper ging viral.

Zur SZ-Startseite

SZ PlusCorona
:Warum die Labor-Hypothese als unwahrscheinlich gilt

US-Präsident Trump stand lange ziemlich allein da mit der Behauptung, Sars-CoV-2 stamme aus einem Labor in Wuhan. Dann änderte sich die Debatte. Wie die meisten Wissenschaftler zur Labor-Hypothese stehen.

Von Jon Cohen

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: