Man muss es wohl als englisches Understatement verbuchen, wenn Trisha Greenhalgh, Gesundheitswissenschaftlerin der Universität Oxford, die aktuellen Corona-Pläne ihrer Regierung als "keine sehr gute Politik" bezeichnet. In einer eilig einberufenen und als "Notfall-Gipfel" bezeichneten Pressekonferenz wandte sich Greenhalgh gemeinsam mit anderen Wissenschaftlern gegen das Vorhaben von Premier Boris Johnson, am 19. Juli in England nahezu alle Schutzmaßnahmen gegen Sars-CoV-2 fallen zu lassen. Ab jenem Datum, das die Regierung feierlich "Tag der Freiheit" nennt, sollen Masken und Abstandsregeln passé sein; Clubs und letzte Unternehmen wieder öffnen dürfen.
Großbritannien:"Ein gefährliches und unethisches Experiment"
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Als ob es Sars-CoV-2 nicht gäbe: Fußballfans feiern in London.
(Foto: REUTERS)Boris Johnson will nahezu alle Corona-Schutzmaßnahmen fallen lassen, obwohl die Delta-Variante in seinem Land grassiert. Mehr als hundert Wissenschaftler warnen davor, dass eine Generation mit chronischen Gesundheitsproblemen zurückbleibt.
Von Berit Uhlmann
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