Medizinskandal:Die Opfer des Peter S.

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Demonstranten vor der "Alten Apotheke" in Bottrop: Deren früherer Inhaber hatte über Jahre Krebsmedikamente unterdosiert. (Foto: Marcel Kusch/picture alliance / Marcel Kusch/)

Ein Apotheker aus Bottrop panschte jahrelang Krebsmittel. Seit Langem kämpfen Betroffene und Hinterbliebene um Entschädigung - nun ist ein erstes Urteil gefallen.

Von Hinnerk Feldwisch-Drentrup

Es ist einer der größten Medizinskandale der Bundesrepublik: Der frühere Bottroper Apotheker Peter S. panschte über Jahre Krebsmittel, spritzte in viele individuell dosierte Infusionsbeutel viel zu wenig Wirkstoff oder preisgünstigere Arzneimittel - und verdiente so Millionen. Das Landgericht Essen verurteilte ihn 2018 in einem Strafprozess zu zwölf Jahren Haft wegen Fälschung von mehr als 14 000 Krebstherapien und Abrechnungsbetrug in Höhe von gut 17 Millionen Euro, außerdem erhielt er lebenslanges Berufsverbot. Der damalige Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hatte 2019 auf den Fall reagiert und im Arzneimittelgesetz eine Pflicht zu unangemeldeten Kontrollen verankert - die Bottroper Apotheke war über Jahre praktisch nicht kontrolliert worden.

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