Unter Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die sich mit Autismus beschäftigen, ist eine lange schwelende Debatte über die Sprache ausgebrochen: Ist Autismus eine "Störung" oder "Behinderung", oder sind Autisten nur "anders" und die damit verbundenen Besonderheiten "Symptome" oder einfach nur "Merkmale"? In wissenschaftlichen Arbeiten und Kommentaren, die in den vergangenen Monaten veröffentlicht wurden, prangerten die einen die Sprache ihrer Kollegen als diskriminierend an, die anderen verteidigten die traditionelle Terminologie - und beide Seiten behaupten, sie hätten nur das Wohl der autistischen Menschen im Sinn. Manche befürchten, dass der Streit dem Fachgebiet schadet und Forscher zum Schweigen bringt. Andere sehen darin eine längst überfällige Abrechnung.
Psychologie:Autismus: "Störung" oder einfach nur "anders"?
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Menschen mit Autismus werden oft über einen Kamm geschoren. Dabei kann sich Autismus in unterschiedlichen Lebensphasen ganz anders zeigen.
(Foto: Cavan Images via www.imago-images.de/imago images/Cavan Images)Forscher streiten erbittert darüber, wie man über Autismus sprechen sollte. Dabei geht es um mehr als nur ums Vokabular.
Von Rachel Zamzow
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