Geburtsmedizin:„Am Ende sollen Hebammen nicht die Schwangeren vor der Wissenschaft schützen“

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„Hebammen sehen sich als Anwältin von Frau und Kind und wollen sie vor Überintervention schützen“, sagt Hebamme Tara Franke. Doch manchmal überschreiten sie dabei ihren Kompetenzbereich. (Foto: All mauritius images/mauritius images / Cavan Images)

Globuli im Kreißsaal, Arnika im Wochenbett: Hebammen in Deutschland wird immer wieder vorgeworfen, esoterisch und impfskeptisch zu sein. Ist da was dran?

Von Valentina Reese

Eigentlich war Melanie Schwarz* zufrieden mit ihrer Wochenbetthebamme. „Sie hat mir viele Ängste genommen“, sagt sie. Doch drei Monate nach der Geburt ihres Kindes kamen bei der damals 35-Jährigen die Schmerzen in der linken Brust. Die Hebamme stellte einen Milchstau fest und riet zu Quarkwickeln und – als die Brust immer härter wurde – zu einer homöopathischen Arnika-Salbe. Sie half nicht. Zwei Tage später ging Schwarz zur Frauenärztin. Diagnose: ein tennisballgroßer Abszess in der linken Brust. Schwarz musste ins Krankenhaus, wurde operiert, bekam zwei verschiedene Antibiotika. „Immer wieder fragten mich die Ärzte, warum ich denn erst so spät gekommen sei.“

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