Süddeutsche Zeitung

Alleinerziehende Mütter:Risiko Alleinverantwortung

Mütter ohne Partner können in späteren Lebensjahren eher krank werden als Fauen aus traditionellen Familien. Doch das gilt nicht überall und nicht für jede Frau.

Beeinträchtigt es die Gesundheit langfristig, wenn Frauen jahrelang allein für ihre Kinder sorgen? Ein internationales Team von Epidemiologen hat Daten von Frauen jenseits des 50. Lebensjahres aus den USA, aus 13 europäischen Staaten sowie aus England verglichen. Die Studie zeigt, dass eine pauschale Antwort kaum möglich ist ( Journal of Epidemiology & Community Health, online).

Von den insgesamt etwa 25 000 Frauen klagten lediglich die früheren Alleinerziehenden aus England, Dänemark, Schweden und den USA deutlich häufiger über gesundheitliche Probleme als verheiratete Frauen. Und selbst bei ihnen ist nicht ganz klar, ob ihre Krankheiten tatsächlich aus den früheren Belastungen resultieren. Möglich ist auch ein jahrzehntelanger Teufelskreis aus Armut, Alleinverantwortung und Gesundheitsproblemen.

Unabhängig vom Wohnort stieg das Erkrankungsrisiko bei den Müttern, die acht Jahre oder länger ohne Partner für den Nachwuchs zu sorgen hatten. Wer schon als Teenager allein Verantwortung für ein Kind tragen musste, hatte ebenfalls schlechtere Aussichten auf gute Gesundheit im Alter. Ebenso schien eine Scheidung eher einen schädlichen Einfluss zu haben als der frühe Tod des Partners.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.2483444
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ vom 19.05.2015/beu
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.