Ärzte - Ludwigsfelde:Betriebsärzte wollen impfen: Aber es fehlt an Impfstoff

Brandenburg
Leere Impfdosen des Herstellers Biontech/Pfizer für eine Schutzimpfung gegen Covid-19. Foto: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild (Foto: dpa)

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Luckenwalde (dpa/bb) - Mit Beginn der Woche impfen auch die Brandenburger Betriebsärzte Mitarbeiter in Unternehmen gegen das Coronavirus - nach Angaben ihres Verbandes fehlt es aber an Impfstoff. "Wir könnten deutlich mehr impfen, die Kapazität haben wir. Der Bedarf in den Betrieben ist groß", sagte die Vorsitzende des Landesverbandes der Betriebsärzte, Renate Fischer, der Deutschen Presse-Agentur. Allerdings seien weniger Impfdosen geliefert worden, als bestellt.

Für die kommende Woche erwartet sie eine noch geringere Menge. Das sei ein riesen Problem nicht zu wissen, wie viel Impfstoff zur Verfügung stehe. Impflisten müssten umgeschrieben, Termine umgestoßen und das Personal immer wieder neu eingeteilt werden, berichtete die Ärztin. Fischer hofft auf den kommenden Juli, da solle es bei der Lieferung der Impfdosen besser laufen.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte am Montag auf Twitter geschrieben: "Ab heute impfen die Betriebsärzte flächendeckend mit - das hilft, manchen Unentschlossenen besser zu erreichen."

Auch Fischer verwies darauf, dass Betriebsärzte eine besondere Anbindung an die Arbeitenden hätten. "Betriebsärzte sind genau solche Vertrauenspersonen wie Hausärzte. Das wird oft unterschätzt." Sie seien ständig in den Betrieben und hätten oft langjährige Beziehungen, schätzte sie ein. Impfen sei ein Eingriff in den Körper. Die Ärzte in den Betrieben könnten Fragen beantworten. Ein Impfzentrum mit fremden Personen könne dieses Vertrauen so nicht aufbauen.

Renate Fischers Institut für Arbeitsmedizin in Luckenwalde betreut etwa 30 000 Arbeitnehmer. Bislang seien bereits 4700 Anfragen zu Corona-Schutzimpfungen eingegangen, berichtete die Ärztin. Die Betriebsärzte impften gegenwärtig in Unternehmen, die in Präsenz arbeiten. Das sei sehr gut angenommen worden, schätzte Fischer ein. "Die Impfwilligen hatten alle Unterlagen dabei, daran sieht man, dass alle darauf gewartet haben."

© dpa-infocom, dpa:210613-99-971385/2

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