Mobbing:Drangsalierte Kinder leiden noch als Erwachsene

Mobbing macht auch langfristig krank und unglücklich. Dabei treten gesundheitliche und soziale Probleme nicht nur bei alleinigen Mobbing-Opfern auf.

Wer als Kind gemobbt wurde, hat einer aktuellen Studie zufolge als Erwachsener überdurchschnittlich häufig soziale, finanzielle und gesundheitliche Probleme (Psychological Science, online). So fiel es den gemobbten Probanden schwerer, Arbeits- und Freundschaftsbeziehungen aufrechtzuerhalten, außerdem litten sie als Erwachsene häufiger an schweren Krankheiten.

"Wir dürfen Mobbing nicht als harmlosen Ritus des Erwachsenwerdens ansehen", mahnt Dieter Wolke von der Universität Warwick. Er und sein Team verfolgten den Werdegang von fast 1300 Kindern, die gemobbt wurden, selbst Mobbing ausübten, in beide Kategorien fielen oder ohne diese Probleme aufwuchsen.

Die stärksten Folgen zeigten sich bei jenen, die als Kind sowohl Mobbing-Opfer als auch -Täter gewesen waren. Wer Mobbing ausgeübt, es aber nicht selbst erlitten hatte, spürte später kaum negative Folgen - sofern sein früheres Verhalten nicht Ausdruck einer psychiatrischen Störung oder familiärer Probleme war. Dies bemühten sich die Forscher aus ihrer Analyse herauszurechnen.

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