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Rhein-Neckar oder doch lieber Kuba? Zertifikate-Entwickler sind erfinderisch. Kaum wittern sie einen neuen, wirtschaftlich relevanten Trend, kreieren sie auch schon ein Zertifikat darauf. Wir haben für Sie einen höchst subjektiven Überblick über einige Themen zusammengestellt. Eine kleine Weltreise von Deutschland um die Welt in Bildern.
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Rhein-Neckar-Zertifikat Elf sogenannte Metropolregionen gibt es in Deutschland. Die kleinste davon ist der Rhein-Neckar-Raum um die Städte Heidelberg, Mannheim und Ludwigshafen. In der 2,4 Millionen-Einwohner-Region gibt es neben den namengebenden Flüssen drei Weinanbaugebiete, 21 Hochschulen und Forschungseinrichtungen, seit neuestem den Bundesligisten "1899 Hoffenheim" - und rund 134.000 Unternehmen. Darunter befinden sich etliche wichtige deutsche Konzerne...
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So haben z.B. SAP, BASF, Bilfinger Berger sowie Heidelberg-Cement ihren Sitz im Rhein-Neckar-Raum. Im November vergangenen Jahres hat die Commerzbank ein Zertifikat auf den eigens kreierten S-BOX Metropolregion Rhein-Neckar-Index emittiert. Dieser umfasst die Aktien von 20 Unternehmen aus der Region. Das Zertifikat hat sich seit dem Start besser entwickelt als der Dax. Aktuell liegt es auf der Höhe im Bereich seines Ausgabeniveaus. Der Dax dagegen hat seit November 2007 deutlich verloren. Das Rhein-Neckar-Zertifikat hat keine Laufzeitbeschränkung. Die ISIN lautet: DE000CB7VYQ1.
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Kasachstan-Zertifikat Kasachstan ist zwar flächenmäßig das neuntgrößte Land der Erde, verfügt über bedeutende Rohstoffvorkommen und eine schnell wachsende Wirtschaft. Auf die Frage, was sie mit Kasachstan in Verbindung bringen, würden aber wahrscheinlich die meisten Deutschen antworten: Borat. Seit die Satire des britischen Komikers Sacha Baron Cohen um den angeblichen kasachischen Reporter Borat Sagdiyev 2006 und 2007 für Furore sorgte, hat Kasachstan zwar ein Imageproblem, aber zumindest ist das Land damit ins Blickfeld einer breiteren Öffentlichkeit gerückt. Cohen erhielt am 15. Januar 2007 den Golden Globe für seine Rolle - und die deutschen Anleger drei Wochen später die Möglichkeit, ihr Geld in ein Kasachstan-Zertifikat zu investieren...
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Denn das X-markets-Team der Deutschen Bank brachte damals das Kasachstan Top Select Zertifikat (ISIN: DE000DB1KAZ7) auf den Markt. Das bezieht sich auf den von der Bank ermittelten Kasachstan Top Select Basket, der wiederum die Kursentwicklung von fünf kasachischen Aktien widerspiegelt. Bislang hat sich das Open-End-Zertifikat für die Anleger noch nicht ausgezahlt. Es notiert aktuell rund zehn Prozent unter seinem Ausgabepreis.
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Dubai-Zertifikate Wenn die Menschheit irgendwo Geld vermuten kann, dann zu Recht in Dubai. Im zweitgrößten Emirat der Vereinigten Arabischen Emirate leben rund 68.000 Dollar-Millionäre. Wenn einige der aktuell laufenden Mega-Bauprojekte abgeschlossen sind, dürfte ihre Zahl weiter steigen. Die Deutsche Bank hat in der Vergangenheit drei Zertifikate auf Dubai-Aktien emittiert...
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Bereits 2005 brachte sie das Dubai-Top-Select-Zertifikat (ISIN: DE000DB52810) auf einen aus sieben Papieren bestehenden Aktienkorb auf den Markt. Die Papiere stammen aus dem Bau-, dem Finanz-, und dem Immobilienbereich Dubais. Die boomen zwar allesamt, dennoch liegt das Zertifikat etwa 40 Prozent unter seinem Ausgabekurs. Neueren Datums sind das Dubai Top Select 2 Zertifikat (ISIN: DE000DB2DUB9) und das S-BOX Dubai Index Zertifikat (ISIN: DE000DB0JXM1). Der Basiswert für letzteres ist der von der Börse Stuttgart berechnete S-BOX-Dubai-Kursindex, der sich aus der Kursentwicklung von zehn arabischen Unternehmen zusammensetzt.
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Bahrain-Zertifikat Etwas länger als bei Dubai hat es gedauert, bis die Zertifikate-Entwickler auch das aufstrebende Königreich Bahrain entdeckt haben. Die Lücke ist seit Ende Februar geschlossen. Da brachte ABN Amro ein unbefristetes Zertifikat auf den MSCI Bahrain Domestic Net Total Return Local Index auf den Markt. Viel verloren oder gewonnen haben die Investoren mit dem Zertifikat (ISIN: DE000AA0VR17) bislang noch nicht. Denn es schwankt bis heute um seinen Ausgabekurs.
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Kuba-Zertifikate Kaum ist Fidel Castro auf der Zuckerrohr-Insel abgetreten, werden die Produktmanager der Société Générale (SG) poetisch: "Ein Karibikstaat wacht auf: Kubafantasien werden handelbar", ließen sie die Anlegergemeinde vor kurzem wissen. Die handelbaren Fantasien bestehen ganz profan aus zwei Kuba-Zertifikaten der Bank, den sogenannten SG Cuba Baskets. Mit diesen beiden Zertifikaten, so die SG, könnten die Anleger "auf einfache Weise vom Aufwärtstrend des Landes profitieren". Basis der Zertifikate sind allerdings aus Mangel an Möglichkeiten nicht etwa kubanische Unternehmen, sondern die Aktien von aktuell 16 Unternehmen, die in besonderen Wirtschafts- und Handelsbeziehungen zu Kuba stehen. Dazu gehören z.B. der brasilianische Ölkonzern Petroleo Brasilieiro und die Hotelkette Starwood Hotels & Resorts. Damit bleibt die Frage, wie wichtig für diese Konzerne das Kuba-Geschäft wirklich ist. Die lediglich bis zum 18. März 2011 laufenden Zertifikate gibt es sowohl in einer währungsgesicherten Variante (ISIN: DE000SG5D618) als auch ohne Währungsabsicherung (ISIN: DE000SG5D600).
Foto: Mark Lennihan/AP
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Molybdän-Zertifikat Nicht unbedingt auf der Agenda der Anleger steht auch Molybdän. Das weithin unbekannte Schwermetall kommt in der Natur sehr selten vor, ist aber bei einigen Industriezweigen heiß begehrt. Entsprechend ist der Molybdän-Preis seit Beginn dieses Jahrtausends sehr stark gestiegen. Anleger, die mit noch höheren Preisen für das Metall rechnen, haben seit November vergangenen Jahres die Möglichkeit, zumindest indirekt in den Markt einzusteigen. Da nämlich brachte die Société Générale ein unbefristet laufendes Zertifikat (ISIN: DE000SG0M0L6) auf den von ihr kreierten SGI Molybdenum Index an die Börse. Der Index errechnet sich aus den Aktienkursen von zwölf vor allem in Nordamerika angesiedelten Minenunternehmen, die Molybdän produzieren. Die Rechnung ist bislang noch nicht aufgegangen. Nach starken Kursverlusten zum Anfang hat sich der Kurs des Zertifikates zwar erholt. Aktuell notiert es allerdings noch leicht unter seinem Ausgabepreis.
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Text: Bernhard Wild/sme/jkr