Süddeutsche Zeitung

Wohnen um München:Ebersberg

Kleinkunst oder nahe Natur; Discounter oder Landmetzgerei: In Ebersberg hat man die Wahl.

Stephanie Schmidt

Ebersberg prägt ein Mix aus städtischen und ländlichen Angeboten. Ihre Vereine laden zum Kirtafest mit "Schmankerln von der Sau", bei der "Ü-30-Fete" feiert man hingegen wie in der Metropole.

Wenn man schon im weitläufigen Ebersberger Forst, neben dem Naturschutzgebiet Egglburger See ein wichtiges Naherholungsgebiet, kein leibhaftiges Wildschwein antrifft, dann doch zumindest sein Motiv in der Stadt.

Ein lustiger schwarzer Eber vor goldenem Hintergrund ziert das Stadtwappen am Rathaus. Mal kündet der Eber auf einer Häuserfassade von der Jagdheimkehr des Grafen Sieghard anno 895, mal prangt er auf dem Ersatzreifen eines Geländewagens.

Parkplätze gibt es in Ebersberg, gemessen am vergleichsweise hohen Verkehrsaufkommen, übrigens nicht genug.

Tagsüber herrscht geschäftiges Treiben in der ganzen Stadt, vor allem um den Marienplatz mit seinen kleinen Gassen und Arkadengängen. Manche Bewohner decken sich beim Discounter ein, andere kaufen Bio-Karotten und zarten Spinat auf dem Gemüsemarkt und frisches Fleisch in einer der qualitätsbewusst geführten Landmetzgereien.

Mit Kultur auf hohem Niveau lockt das "Alte Kino", dessen Kleinkunstangebot auch außerhalb des Landkreises Ebersberg bekannt geworden ist. Hier treten Größen der Kabarettisten-Szene auf, etwa Sigi Zimmerschied oder Bruno Jonas.

Mit ihrer S-Bahn-Haltestelle, der nahen Autobahn A94 und der Bundesstraße 304 nach München verfügt die Stadt über eine gute Verkehrsanbindung.

Und doch weist die Tendenz für die Mieten nach unten; einige Wohnungen stehen leer. "Mieterhöhungen werden in den kommenden Jahren schwer durchsetzbar sein", glaubt man im Mieterverein Ebersberg. "Mehr als zehn Euro Miete pro Quadratmeter würde ich zurzeit auch für eine gute Wohnung nicht bezahlen".

Die Preise für Eigentumswohnungen seien um mindestens zehn Prozent gesunken. Bei 620 Euro pro Quadratmeter liegt der Richtwert für die Grundstückspreise im Stadtzentrum, außerhalb seiner Grenzen bei 470 Euro, in lärmbelasteten Lagen bei 360 Euro. Im Westen plant die Stadt ein großes Wohngebiet im Einheimischen-Modell, aber es gibt auch im freien Verkauf Auswahlmöglichkeiten.

"Nachverdichtung" heißt das Stichwort für den Stadtkern. "Wir setzen auf ein gemäßigtes Wachstum", heißt es in der städtischen Bauabteilung. "Häuser werden aufgestockt und bekommen Anbauten - auf diese Weise entstehen auch neue Wohnungen."

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