Wohnen um München:Aschau

Aschau geht es richtig gut, denn Promis geben hier gern ihr Geld aus. Allerdings müssen immer die bayerischen Traditionen gewahrt bleiben.

Stephanie Schmidt

Aschau geht es richtig gut. Das liegt nicht nur an seiner idyllischen Lage im Priental - der Chiemsee ist nur ein paar Kilometer entfernt. Drei weitere Faktoren spielen auch eine Rolle. Einmal das Schloss Hohenaschau, in dem Ausstellungen und klassische Konzerte, etwa im Rahmen von "Festivo" stattfinden; 2008 ist es einer der Schauplätze der Bayerischen Landesausstellung.

Außerdem die Bergkulisse mit Blick auf den Großglockner und den "Hausberg" der Aschauer, die dreigezackte, fast 1700 Meter hohe Kampenwand. Und nicht zuletzt das "Hotel zur Post", eine fürstliche Residenz, in der Drei-Sterne-Koch Heinz Winkler Gourmets verwöhnt. Da lässt sich schon mal ein Scheich mit dem Hubschrauber in den Landkreis Rosenheim einfliegen, um sich von Winkler bekochen zu lassen. Und ARD und ZDF nutzen die malerische Lage von Aschau immer wieder für Filmaufnahmen.

Die Einheimischen freuen sich, wenn Promis hier ihr Geld ausgeben, so lange die bayerischen Traditionen gewahrt bleiben - Garanten hierfür gibt es einige, zum Beispiel drei verschiedene Trachtenvereine.

Bäuerinnen aus dem Gemeindegebiet machen Gäste mit dem Leben vor Ort vertraut. Sie leiten Almwanderungen oder Führungen, zum Beispiel zum Thema "Kleinhäusler - der tägliche Kampf ums Überleben", bei der es um die Arbeit kleiner Nebenerwerbshöfe geht, oder "Feuersbrunst und Römerfund" - ein Ausflug zu den bronzezeitlichen und römischen Ausgrabungen am Höhenberg.

Nur 5700 Erstwohnsitze stehen 12.000 Zweitwohnsitzen gegenüber - viele Münchner haben hier Ferienhäuser. "Das ist völlig in Ordnung, so lange die Verhältnisse nicht total umkippen. So überlaufen wie Garmisch wird Aschau hoffentlich nie sein", sagt Bauamtsleiter Markus Heinrich. "Gebaut wird bei uns immer wieder, selbstverständlich", ergänzt er. Doch einen Bauboom wie beispielsweise in Hallbergmoos oder Poing wolle man vermeiden.

Aschau liegt nur fünf Minuten von der A 8, Ausfahrt Frasdorf, entfernt, "doch vom Verkehrslärm bekommen wir glücklicherweise nichts mit", sagt Heinrich, der die gute Verkehrsanbindung und Infrastruktur der Gemeinde hervorhebt. "Wir haben hier alles, auch Ärzte und eine Kinderklinik." Stündlich verkehrt die Bahn von Aschau nach Prien am Chiemsee, außerdem fahren regelmäßig Busse auf der Strecke von Sachrang über Aschau bis Bernau am Chiemsee.

Im schneesicheren Dorf Sachrang, das zur Gemeinde Aschau gehört, ist vor allem im Winter ordentlich was los: Da tummeln sich betagte Langläufer genauso wie Skizwerge, die dort ihre ersten Geh- und Abfahrtsversuche unternehmen.

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