Westpac übernimmt St. George:Die größte Bank Down Under

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In Australien entsteht eine neue Großbank, die den Finanzsektor nachhaltig verändern wird: Das viertgrößte Geldhaus Westpac Banking übernimmt den kleineren Rivalen St. George - für 11,3 Milliarden Euro.

In Australien soll im Zuge einer Milliarden-Fusion die größte Bank des Landes entstehen. Westpac Banking kündigte am Dienstag an, den kleineren Rivalen St. George für 11,3 Milliarden Euro (18,6 Milliarden Australische Dollar) in Aktien übernehmen zu wollen.

Abheben im Outback sollte kein Problem mehr sein, wie hier am Uluru: Die neue Großbank würde über 2700 Geldautomaten in ganz Australien verfügen. (Foto: Foto: Reuters)

Zehn Millionen Kunden

Die neue Bank wird mit 1200 Zweigstellen, 2700 Geldautomaten und zehn Millionen Kunden das größte Finanzhaus in Australien mit einer Marktkapitalisierung von umgerechnet 40 Milliarden Euro.

Die St.-George-Führung unterstützt die Übernahmeofferte, die einen Aufschlag von 28,5 Prozent auf den Schlusskurs der Aktie vom Freitag bedeutet.

Die Chefin ist schon da

Nach der Fusion hätten beide Häuser zusammen eine Marktkapitalisierung von 40 Milliarden Euro und würden damit den Branchenführer Commonwealth Bank of Australia mit seinen 37 Milliarden Euro überflügeln. Experten zufolge könnte die Fusion der Auftakt zu weiteren Zusammenschlüssen in der australischen Bankenszene sein.

St. George hatte die Anleger jüngst mit einer gekürzten Prognose wegen gestiegener Refinanzierungskosten infolge der weltweiten Kreditmarktkrise enttäuscht. Westpac-Chefin Gail Kelly war vor rund vier Monaten von St George auf ihren jetzigen Posten gewechselt.

Das fusionierte Unternehmen werde in der Lage sein, auch unter schwierigen Bedingungen zu bestehen und die Chancen zu nutzen, die sich aus den Turbulenzen an den Kapitalmärkten ergäben, erklärte Westpac.

Nummer vier kauft Nummer fünf

Zusammen kämen beide Banken in Australien auf einen Marktanteil von 25 Prozent bei Hypotheken-Krediten. Westpac ist derzeit die viertgrößte Bank des Landes, St. George die Nummer fünf. Durch eine Fusion erhoffen sich beide Häuser deutliche Kosteneinsparungen.

Im Detail bietet das Westpac 1,31 eigene Aktien pro St.-George-Papier, was einen Aktienkurs von 33,10 australischen Dollar entspricht. Am Aktienmarkt in Sydney stiegen Papiere von St. George nach Bekanntwerden der Offerte um 28 Prozent auf 34,20 Dollar. Westpac gaben 3,2 Prozent auf 25,11 Dollar nach.

© sueddeutsche.de/dpa/Reuters/jkr/mel - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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