Wall-Street-Banken:Versteigert und entschädigt

Schon wieder sehen sich US-Großbanken schweren Vorwürfen ausgesetzt. Die New Yorker Staatsanwaltschaft untersucht offenbar, ob die Institute staatliche Entschädigungen für faule Kredite eingestrichen haben, die sie zudem versteigerten.

In den USA wird schon wieder von unsauberen Praktiken der Großbanken geredet: Nach Medienberichten hat die New Yorker Staatsanwaltschaft neue Ermittlungen gegen etliche US-Kreditinstitute eingeleitet. Wie die New York Times und das Wall Street Journal übereinstimmend berichteten, wurden in den vergangenen Wochen Informationen und Dokumente zu Hypothekengeschäften von mehreren Wall-Street-Banken angefordert.

Stars und Stripes an der New Yorker Börse. US-Großbanken stehen im Verdacht, zu Unrecht staatliche Hilfen kassiert zu haben. (Foto: dpa)

Mitarbeiter des Büros von Generalstaatsanwalt Eric Schneiderman hätten außerdem um Treffen mit Vertretern der Bank of America sowie von Goldman Sachs und Morgan Stanley gebeten, berichtete die New York Times unter Berufung auf informierte Kreise.

Die Untersuchungen seien offenbar breit angelegt. Dies ergebe sich aus den angeforderten Informationen, die ein weites Spektrum der Praxis der Kreditbündelungen abdeckten, berichtete die Zeitung weiter.

Es gehe um die Umschichtung von giftigen Hypotheken in Wertpapiere. Der zuständige Staatsanwalt führe mit den Verantwortlichen der Geldhäuser Gespräche und habe Unterlagen angefordert.

Am Montag hatte bereits die Onlinezeitung Huffington Post berichtet, ein Generalinspekteur des Wohnbauministeriums gehe davon aus, das die Bank of America, JPMorgan Chase, Wells Fargo, Citigroup sowie Ally Financial die Regierung betrogen hätten.

Banken und Staatsanwalt schweigen

Sie hätten Entschädigungen für Immobiliendarlehen verlangt, die sie ungebührlich zwangsversteigert hätten. Bank of America und Wells Fargo wollten keine Stellung nehmen. Vertreter der anderen Banken waren nicht zunächst nicht zu erreichen.

Ein Sprecher des Generalstaatsanwalts habe einen Kommentar mit Hinweis auf das frühe Stadium der Untersuchung abgelehnt.

© sueddeutsche.de/dpa/pak - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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