Virtualität:Jetzt erst echt

(Foto: Filmfest)

Der Fernsehfilm "Play" und eine Diskussion über Darsteller aus dem Computer ergänzen die "Virtual Worlds".

Von Bernhard Blöchl

"In die Brille gehen." Diese Formulierung wählte Astrid Kahmke auf der Filmfest-Pressekonferenz. Die VR-Expertin und Kuratorin der "Virtual Worlds" (siehe "Ich bin dann mal weg") ist sehr überzeugt davon, dass Virtual Reality in allen Lebensbereichen angekommen ist. "Eine eigene Kunstform", wie die Kreativ-Direktorin des Bayerischen Filmzentrums betont. Dass das Thema auch Einzug in Spielfilme findet, zeigt die neue Arbeit des Münchner Regisseurs Philip Koch ( Outside The Box): In dem Fernsehfilm Play taucht eine 17-Jährige immer exzessiver in ein virtuelles Spiel ab, das zunehmend zum Lebenselixier für sie wird. Zur Weltpremiere am Samstag, 29. Juni, 17 Uhr, im neuen Arri-Kino sind Koch und sein Team anwesend - und zwar in echt, nicht virtuell.

Eine spannende weiterführende Frage ist ja die: Können menschliche Schauspieler durch künstlich erschaffene Figuren überzeugend ersetzt werden? Und wie lange wird es reale Schauspieler in Filmen noch geben, wenn die Technik weiterhin so große Fortschritte macht? Die Zauberworte in diesem Zusammenhang heißen Computer Generated Imagery (CGI), das es seit mehr als 40 Jahren gibt, Avatare und Motion Capture. Der jüngst von James Cameron produzierte Film Alita ist da ein Vorreiter. Es geht also um die Zukunft der audiovisuellen Rezeption und, in gewisser Weise, um die Zukunft des Filmemachens, wenn es am Samstag, 29. Juni, heißt: "This Actress Does Not Exist". Experten aus Filmwissenschaft, VFX, Psychologie, Theologie, Kulturkritik, Schauspiel, Regie und Szenenbild diskutieren von 13 Uhr an in der Black Box im Gasteig. Der Eintritt ist frei, die Plätze sind begrenzt.

© SZ vom 27.06.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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