Vermögen der Deutschen:Sicher ist sicher

Mit einer Billion Euro bürgt die Regierung auch für Giro- und Tagesgeldkonten. So will die Politik verhindern, dass es zu Massenabhebungen kommt.

Simone Boehringer

Die Deutschen waren noch nie so reich wie vor der Finanzkrise. Auf knapp 4,6 Billionen Euro war das Geldvermögen der privaten Haushalte zum Jahresende 2007 gestiegen. Zehn Jahre zuvor registrierte die Deutsche Bundesbank ein Vermögen von nicht einmal drei Billionen Euro. Das durchaus umfangreiche Immobilienvermögen vieler Sparer wird bei dieser Statistik allerdings nicht berücksichtigt.

Vermögen der Deutschen: Rund 1,6 Billionen Euro waren haben die Deutschen auf Giro- und Tagesgeldkonten.

Rund 1,6 Billionen Euro waren haben die Deutschen auf Giro- und Tagesgeldkonten.

(Foto: Foto: dpa)

1,6 Billionen Euro auf den Bankkonten

Das meiste Geld haben die Sparer bei Banken angelegt. Rund 1,6 Billionen Euro waren laut Bundesbank per Ende 2007 auf Giro- und Tagesgeldkonten, als Festgeld oder in verschiedensten Sparformen untergebracht. Für diese Einlagen hat die Bundesregierung nun wegen der Finanzkrise am Sonntag eine Staatsgarantie abgegeben.

Zunächst war bei der Regierung von einem garantierten Sparvolumen von 568 Milliarden Euro die Rede. Auf Anfrage der SZ erklärte ein Sprecher des Finanzministeriums jedoch am Abend, dass sich die Gesamtgarantie, also inklusive Termin- und Girokonten, auf "deutlich über 1000 Milliarden Euro" belaufen werde.

Grund für diese Maßnahme war die Zuspitzung der Lage beim in Finanznot geratenen Dax-Konzern Hypo Real Estate. Die Regierung will verhindern, dass es zu Massenabhebungen von Kunden kommt.

Nicht abgedeckt von der Staatsgarantie ist der zweitgrößte Geldvermögensposten der privaten Haushalte: Die Lebensversicherung. Rund 1,2 Billionen Euro haben deutsche Sparer nach Angaben der Bundesbank in solche Verträge gesteckt.

Deutsche weniger betroffen

Anders als in angelsächsischen Ländern spielen direkte Aktieninvestments bei Privatanlegern hierzulande eine geringere Rolle. Knapp 400 Milliarden Euro haben sie in die Dividendenpapiere investiert, deutsche Bankkunden sind damit von der jüngsten Kurseinbrüchen an den Börsen weltweit weniger stark betroffen als etwa Engländer und Amerikaner.

Zusätzlich allerdings liegen rund 540 Milliarden Euro bei Investmentfonds. In Staatsanleihen und andere festverzinsliche Papiere haben die Deutschen rund 330 Milliarden Euro investiert.

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: