Verbraucherportale zu Energiekosten:Nützlich nur für Strompreis-Experten

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Zu kompliziert und unübersichtlich: Vergleichsportale für Stromtarife sind laut einer Untersuchung von Stiftung Warentest nur für geübte Nutzer sinnvoll. Von zehn gestesten Portalen erhielt keines eine gute Note.

Sie steigen und steigen: Um zweistellige Prozentwerte hatten viele Anbieter zum Jahresanfang die Strompreise erhöht. Wie gut, denken sich da viele Verbraucher, dass es im Internet Vergleichsportale gibt, mit denen sich ergründen lässt, welcher Anbieter günstiger ist als der bisherige und ob sich ein Wechsel lohnt.

Doch diese Portale sind bei der Suche nach einem neuen Stromanbieter laut Stiftung Warentest nur für geübte Nutzer eine Hilfe. Kein Stromtarifrechner sei verbraucherfreundlich, urteilte das Magazin Test in seiner März-Ausgabe.

Von zehn Portalen kamen demnach fünf auf ein "befriedigend", vier auf ein "ausreichend" und eins sogar auf "mangelhaft". Gute Noten gab es für keines der Portale. Wer sich nicht auskenne und nicht die Voreinstellungen ändere, lande bei verbraucherunfreundlichen Tarifen mit Vorkasse, undurchsichtiger Preisgestaltung oder langen Anschlusslaufzeiten, kritisierte Stiftung Warentest.

Sparversprechen meist unrealistisch

Das Versprechen, durch einen Anbieter bis zu tausend Euro einsparen zu können, sei zudem unrealistisch. Ein fairer Tarif zeichnet sich laut Test unter anderem durch eine möglichst umfassende Preisgarantie, eine monatliche Zahlweise und eine kurze Kündigungsfrist zum Ende der ersten Laufzeit aus.

Bei einem Wechsel vom Basistarif des örtlichen Grundversorgers in einen dieser fairen Tarife sei im Durchschnitt eine Ersparnis von zehn bis 20 Prozent drin. So könne ein Drei-Personen-Haushalt in Berlin derzeit bis zu 140 Euro im Jahr sparen, in Mainz sogar fast 240 Euro.

Den besten Schutz vor schlechten Tarifen bieten laut Test die beiden Portale "Energieverbraucherportal" und "Hauspilot". Wer hier mit den voreingestellten Filtern auf die Suche nach einem neuen Anbieter gehe, finde auf den ersten zehn Plätzen "überwiegend bis ausschließlich" faire Tarife. Kritik gibt es aber auch hier an der wenig transparenten Darstellung.

Geübte Nutzer, die die Fallstricke kennen, könnten auch bei Verivox, Check24 und Toptarif auf die Suche gehen. Laut Test landen hier allerdings viele unfaire Tarife auf den vorderen Plätzen, wenn die Voreinstellungen nicht geändert werden.

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