USA:Obama schiebt Zockern einen Riegel vor

Riskante Milliardendeals sorgen für Turbulenzen auf dem Finanzmarkt, jetzt will US-Präsident Obama aufräumen. Doch ihm droht heftiger Widerstand.

US-Präsident Barack Obama macht mit seinen Plänen für die Finanzbranche ernst. Er übermittelte dem Kongress einen entsprechenden Gesetzentwurf, der den Großbanken mit neuen Handelsregeln Grenzen setzen soll.

Der Eigenhandel bei US-Banken soll künftig verboten und bei anderen großen Finanzinstituten eingeschränkt werden.

Im Eigenhandel arbeiten die Institute auf eigene Rechnung und nutzen dafür verschiedene Finanzinstrumente, um ihre Geschäftsergebnisse noch zu verbessern. Bei vielen Banken hat sich dieser Bereich in der Finanzkrise als großer Verlustbringer gezeigt - zahlreiche risikoreiche Geschäfte platzten.

Das US-Präsidialamt macht den Eigenhandel als einen Auslöser der unkontrollierten Zockerei am Immobilienmarkt aus, die 2008 das gesamte Finanzsystem ins Wanken brachte. Zudem soll Banken untersagt werden, in Hedge-Fonds oder private Beteiligungsgesellschaften zu investieren oder sie zu fördern.

Ferner sollen Übernahmen durch Finanzinstitute verboten werden, wenn der neue Konzern mehr als zehn Prozent der Verbindlichkeiten des gesamten Finanzsystems besitzen würde, hieß es in dem Entwurf zur sogenannten "Volcker-Regel" weiter.

Obamas Regierung hatte die Vorschläge erstmals im Januar publik gemacht. Benannt sind sie nach seinem Wirtschaftsberater Paul Volcker. Mit den Maßnahmen soll die exzessive Risikobereitschaft der Banken verringert und das Finanzsystem krisensicherer gemacht werden. Die Pläne müssen vom Kongress abgesegnet werden. Vor allem im Senat droht dem Vorhaben aber starker Widerstand.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: