Unfallpolicen:Tipps

Finanztest zeigt, worauf Sie beim Abschluss einer Senioren-Unfallversicherung achten sollten.

Altverträge

Haben Sie bereits eine "normale" Unfallversicherung? Behalten Sie den alten Vertrag, wenn Sie vor allem auf die Kapitalauszahlung bei Invalidität Wert legen und die in den Seniorenpolicen enthaltenen Hilfeleistungen nicht benötigen. Eine normale Police ist oft leistungsstärker und preisgünstiger als der Senioren-Spezialtarif.

Test Unfallversicherungen

Sie möchten sich nicht nur über die Spezialtarife für Senioren informieren? Finanztest hat Unfallpolicen im Juni 2007 untersucht: 4000 Tarife im Test.

Bedarf

Eine Senioren-Unfallversicherung ist sinnvoll, wenn Sie alleine leben und keine Angehörigen oder Bekannten in der Nähe haben, die sich nach einem Unfall um Sie kümmern könnten. Im Schnitt benötigen Senioren nach einem Unfall 1,5 bis 2 Monate Hilfe, die leicht einige Tausend Euro kosten kann.

Angebote prüfen

Nehmen Sie nur eine Versicherung, deren Anbieter für Sie die Hilfe im Haushalt und bei der Pflege wirklich organisiert und bezahlt und nicht nur Ansprechpartner vermittelt.

Nur bei Unfall

Wenn Sie wegen Krankheit vorübergehend auf Hilfe im Alltag angewiesen sind, haben Sie von der Seniorenpolice normalerweise nichts. Sie hilft Ihnen nur bei Hilfsbedürftigkeit nach einem Unfall.

Extra

Erkundigen Sie sich bei den Anbietern nach den Kosten für Sonderkonditionen. Sie leisten dann zum Beispiel doch bei ausgewählten Krankheiten und zahlen etwa für Hilfen nach einem Schlaganfall oder bei Krebs sowie für Hilfen nach einem Unfall infolge eines Herzinfarkts oder nach einem Oberschenkelbeinbruch durch Osteoporose.

Rente

Viele Anbieter zahlen ihren Kunden bei einem bleibenden Gesundheitsschaden eine Rente. Das macht weniger Sinn. In der Regel zahlen sie nämlich erst ab einer Invalidität von 50 Prozent - eine schwere Schädigung, die nur selten erreicht wird. Hinzu kommt: Die Versicherer ziehen von der festgestellten Invalidität eventuell wieder etwas ab, wenn jemand bereits größere krankheitsbedingte Vorschäden hatte. Wählen Sie lieber einen Tarif mit Kapitalauszahlung.

Invalidität

Wenn Sie sich für einen Tarif mit Kapitalauszahlung entscheiden, wählen Sie ein Angebot, das bereits ab 1 Prozent Invalidität anteilig leistet. Einige Anbieter, wie die DBV-Winterthur oder die Hamburg-Mannheimer bei Kunden über 67 Jahren zahlen erst bei einer höheren Invalidität. Das ist ein Nachteil. Denn schon 20 oder 25 Prozent Invalidität werden selten erreicht.

Kündigung

Sie können eine Senioren-Unfallversicherung in der Regel als Ein- oder Dreijahresvertrag abschließen. Nach Ablauf dieser Zeit verlängert sich der Vertrag automatisch um ein Jahr, wenn Sie oder das Unternehmen nicht kündigen. Sie können den Vertrag jeweils zum Ende des Versicherungsjahres mit einer Frist von drei Monaten oder nach einem Schadensfall kündigen, ebenso Ihr Versicherer.

Höchstalter

Die Huk-Coburg Allgemeine und die VRK haben in ihren Bedingungen zusätzlich ein Höchstversicherungsalter von 85 Jahren. Haben Sie dieses Alter erreicht, endet Ihre Versicherung automatisch.

Existenzminimum

Können Sie absehen, dass Sie im Alter sehr sparsam wirtschaften müssen, hat eine private Unfallversicherung eher wenig Sinn. Es besteht die Gefahr, dass Sie irgendwann das Geld für die Versicherungsbeiträge nicht mehr aufbringen können und die Police kündigen müssen. Von dem jahrelang eingezahlten Geld haben Sie dann nichts mehr.

Unterstützung

Auch ohne Geld und ohne Seniorenpolice bekommen Sie Hilfe. Müssen Sie wegen eines Unfalls ins Krankenhaus, zahlt Ihre gesetzliche Krankenkasse. Erhalten Sie eine Pflegestufe, unterstützt Sie die gesetzliche Pflegeversicherung. Benötigen Sie nur zeitweise Hilfeleistungen, haben aber nur eine kleine Rente und nicht genug Vermögen, springt der Sozialhilfeträger mit "Hilfe zur Pflege" ein. Allerdings prüft das Sozialamt genau, wie viel Einkommen und Vermögen Sie haben.

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