Umfrage:Wo die Deutschen sparen würden

Gartenzwerge

Klischee - und Realität: An Haus und Garten würden die meisten Deutschen nicht sparen, wenn sie in Geldnot wären.

(Foto: dpa)
  • Einer Umfrage zufolge würden fast 70 Prozent der Deutschen bei Geldmangel eher beim Ausgehen sparen als bei ihrem Haushaltsbedarf.
  • Die Befragten sind im Fall von Geldnot auch bei Urlaubsreisen und Wochenendausflügen knausrig.
  • Lediglich 13 Prozent würden ihr Budget für Wohnen, Haus und Garten kürzen.

Nicht nur Klischee: Der Deutsche spart beim Vergnügen

Viele Menschen würden bei finanziellen Engpässen vor allem beim Ausgehen sparen. Zu diesem Schluss kommt eine Umfrage der Stiftung für Zukunftsfragen in Hamburg. Befragt wurden hierfür repräsentativ mehr als 2000 Personen ab 14 Jahren in persönlichen Interviews.

69 von 100 Befragten in Deutschland würden für Besuche in Restaurant, Disco oder Kino weniger Geld ausgeben, wenn es finanziell eng wäre. Bei einer Befragung im Jahr 2003 waren es nur knapp 50 Prozent gewesen. "Das Ausgehen war früher das Highlight der Woche", sagt der wissenschaftliche Leiter der Stiftung, Ulrich Reinhardt. Inzwischen seien aber alle Altersgruppen bereit, weniger fürs Vergnügen auszugeben. Er vermutet unterschiedliche Gründe für diese Entwicklung. Zum einen könne man sich heute auch gut zu Hause unterhalten, sagt Reinhardt. Zum anderen gebe es mehr Möglichkeiten, seinen Verdienst auszugeben. Kürzen würden die Befragten bei Geldmangel am ehesten auch bei Urlaubsreisen (60 Prozent), Wochenendausflügen (56 Prozent), Medien wie Computern, Zeitschriften und Videos (42 Prozent) und Kleidung (40 Prozent).

Zu Hause - "da muss es schön sein"

Dagegen würden nur wenige ihr Budget für Wohnen, Haus und Garten antasten - lediglich 13 Prozent würden dort sparen. Das Zuhause habe immer noch einen hohen Stellenwert. "Da soll es schön sein", sagte Reinhardt. Viele seien in der Nachbarschaft verwurzelt und würden auch nicht umziehen, nur um ein wenig Miete zu sparen.

Die wenigsten Befragten würden bei Essen und Trinken knausern: Elf Prozent gaben an, dort, wenn nötig, zu sparen. Die Deutschen geben aber bereits vergleichsweise weniger Geld für Nahrung aus als andere Staatsbürger, womöglich sei das Einsparpotenzial deswegen nicht so groß, sagt Reinhardt.

Insgesamt aber steigen die Konsumausgaben

Die Zahlen des Statistischen Bundesamts zeigen: Die Konsumausgaben der privaten Haushalte sind in den vergangenen Jahren insgesamt gestiegen. Dazu zählen unter anderem Ausgaben für Freizeit, Unterhaltung und Kultur. Ein Zwei-Personen-Haushalt gibt durchschnittlich etwa 245 Euro im Monat aus, zeigen die aktuellsten verfügbaren Daten von 2012.

Aber sind diese Freizeitangebote ihr Geld auch wert? Danach fragte die Stiftung für Zukunftsfragen ebenfalls. Besonders zufrieden waren demnach Besucher von Konzerten: 90 von 100 Gästen waren der Meinung, der Besuch sei das Geld wert gewesen. Auch bei anderen Angeboten fiel die Rückmeldung gut aus. Hohe Zufriedenheitsquoten gab es etwa auch für Zoos (89 Prozent) sowie für Musicals, Sportveranstaltungen und Kinobesuche (je 86 Prozent).

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