Wenn nichts mehr geht, verkaufen Finanzinvestoren ihre Firmen untereinander weiter. Insofern ist die bevorstehende Übernahme der Billigkette Takko typisch für die Situation in der Beteiligungsbranche.
2007 hatte der amerikanische Finanzinvestor Advent das Unternehmen aus Telgte von Permira übernommen, jetzt wird Takko an Apax weitergereicht. Die Verhandlungspartner haben sich in letzter Sekunde über Details geeinigt, der Kleiderhändler wechselt für rund eine Milliarde Euro den Besitzer. Das ist fast so viel, wie Finanzinvestoren in diesem Jahr bisher insgesamt in Deutschland investiert haben. Zuletzt gab es im Jahr 2009 eine Milliardenübernahme.
Vertraute Strukturen
Beteiligungsgesellschaften schätzen Firmen, die schon zuvor im Besitz von Finanzinvestoren waren, weil sie dann vertraute Strukturen vorfinden. Meist ist das Management am Unternehmen beteiligt und weiß, welche Ziele die Eigentümer verfolgen. Allerdings stellt sich bei jedem Eigentümerwechsel die Frage, wie ein neuer Investor noch mehr Rendite aus der Firma herausholen will.
Häufig werden einfach noch einmal die Schulden erhöht, um den neuen Eignern Dividenden ausschütten zu können. Bei Takko allerdings hatte zunächst Permira vor allem die Produktions- und Einkaufspolitik geändert, Advent trieb dann die internationale Expansion voran.
Apax will daran dem Vernehmen nach anknüpfen. Der britische Investor soll rund neun Milliarden Dollar auf der hohen Kante haben und ist derzeit auf Einkaufstour. Auf dem Zettel steht unter anderem der dänische Reinigungskonzern ISS.