Studien:Unterversorgt - oder was?

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Die Deutschen sorgen zu wenig privat für das Alter vor. Am besten schneidet die Gruppe der Selbständigen ab.

Antje Schweitzer

In puncto Rente sind die Menschen in Deutschland unterversorgt. Dies hat eine Studie der Fondsgesellschaft Fidelity ergeben.

Die Postbank wiederum ließ von den Umfrageforschern in Allensbach ermitteln, dass ein Haushalt in Deutschland durchschnittlich immerhin 185 Euro monatlich in die private Altersvorsorge steckt.

Etwa 2000 Erwerbstätige in Deutschland ließ die US-amerikanische Fondsgesellschaft Fidelity repräsentativ befragen. Das Ergebnis ist wenig schmeichelhaft, passt aber sicher ins Marketingkonzept des Investmenthauses.

Denn dieses forciert den Absatz seiner Fonds, damit Anleger im Alter ihre Versorgungslücken schließen können. Und diese Lücken sind, glaubt man der Studie, sehr groß.

Angeblich nur 56 Prozent des letzten Erwerbseinkommens

Im Alter stehen angeblich nur 56 Prozent des letzten Erwerbseinkommens zur Verfügung. Selbst wenn man dabei gesetzliche und private Renten, Wertpapiere, eigene Immobilien und mögliche Erbschaften berücksichtigt. Im Umkehrschluss bedeutet dies: Es herrscht eine Unterversorgung von 44 Prozent.

Dies ist Wasser auf die Mühlen von Finanzdienstleistern, für die der Vorsorgemarkt in Deutschland längst nicht gesättigt ist. An der Spitze der Vorsorgeprodukte rangieren laut Fidelity-Untersuchung klassische Kapitalversicherungen, Sparbücher und Festgelder sowie Bausparen und Immobilien.

Durchschnittlich 185 Euro im Monat

Doch vorwerfen, dass sie die Hände einfach in den Schoß legen, kann man den Menschen hierzulande offenbar nicht. So hat die Postbank durch die Meinungsforscher vom Allensbacher Institut herausfinden lassen, dass die deutschen Haushalte Ende vergangenen Jahres durchschnittlich 185 Euro im Monat für die Altersvorsorge ausgaben.

Lebten Kinder im Haushalt, lag der Durchschnittsbetrag mit 231 Euro deutlich über dem Aufwand der Haushalte ohne Kinder. Sie kamen nämlich im Schnitt auf 166 Euro monatlich.

Männer legen laut Postbank/Allensbach mit rund 240 Euro im Schnitt fast hundert Euro mehr im Monat für die Altersversorgung auf die hohe Kante als Frauen (146 Euro).

Spitzenreiter beim Vorsorgesparen nach Berufsstand sind die Selbständigen mit 338 Euro. Gefolgt von den Beamten mit 241 Euro, den Angestellten mit 187 Euro und den Arbeitern mit 139 Euro im Monatsschnitt.

© SZ vom 28.07.07 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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