Studie:Die Liebe zur Heimat

"Heimat ist nicht immer dort, wo wir zur Welt kamen, Heimat ist, wo wir lieben", heißt es hier. Das sehen viele Deutsche anders. (Foto: Patrick Pleul/dpa)

Die meisten Deutschen wohnen am Ort ihrer Kindheit. 26 Prozent leben noch oder wieder da, 30 Prozent wenige Kilometer davon entfernt.

Zurück zu den Wurzeln: 26 Prozent der Bürger wohnen immer noch oder wieder da, wo sie aufgewachsen sind, 30 Prozent leben nur wenige Kilometer davon entfernt, wie eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Yougov ergab. Am treusten sind demnach die Hamburger: Fast die Hälfte der aktuellen Bewohner ist in der Stadt groß geworden. Auch in Sachsen-Anhalt und Thüringen leben der Umfrage zufolge viele Einwohner am Ort ihrer Kindheit, nämlich 41 beziehungsweise 38 Prozent. In Berlin und Bremen liegt der Anteil über 30 Prozent. Yougov befragte im Auftrag des Energieanbieters Eon 2000 Menschen in ganz Deutschland zu ihren Umzugserfahrungen.

In der Hauptstadt wohnen die umzugsfreudigsten Bundesbürger: Die meisten Berliner sind demnach schon sechs bis zehn Mal umgezogen, nur ein Prozent hat noch nie den Wohnort gewechselt. Der deutsche Durchschnitt liegt bei zwei bis drei Umzügen. Der Umfrage zufolge liegt die neue Wohnung bei rund 40 Prozent der Befragten weniger als 25 Kilometer vom letzten Wohnort entfernt. Weniger als ein Drittel gab an, für einen Umzug schon bis zu 200 Kilometer zurückgelegt zu haben. Mehr als tausend Kilometer haben nur sieben Prozent hinter sich gebracht. Wichtigste Umzugshelfer sind übrigens Familie und Freunde; sie packen bei fast zwei Dritteln aller Umzüge in Deutschland mit an.

Auch ihren Wunschwohnort sollten die Befragten nennen. Demnach wollen jeweils knapp 30 Prozent in der Großstadt, in einer kleineren Stadt oder auf dem Land leben. Mittelgroße Städte mit 50 000 bis 100 000 Einwohnern werden nur von einem Sechstel bevorzugt.

© SZ vom 26.05.2017 / AFP - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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