Spezial: Nachhaltig investieren:Sonnig - aber mit Unwettergefahr

Langfristig sind die Aussichten für Unternehmen aus der Solarbranche gut. Doch es gibt da ein Problem: Sie leidet an Überkapazitäten. In Bildern.

Johannes Scherer

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Langfristig sind die Aussichten für Unternehmen aus der Solarbranche gut. Doch es gibt da ein Problem: Sie leidet an Überkapazitäten.

Mit der Kraft der Sonne scheint alles möglich zu sein: Der Schweizer Professor Nikolaus Franke will 2010 etwa vormachen, dass ein solarbetriebenes Flugzeug die Erde umrunden kann.

Noch weit mehr hat sich ein Firmenkonsortium unter deutscher Leitung vorgenommen: Mit dem 400-Milliarden-Euro-Projekt Desertec soll Strom in der Sahara produziert werden, mit dem europäische Haushalte versorgt werden.

Computerillustration: So soll die "Solar Impulse" aussehen, mit der ein Schweizer Professor 2011 die Welt umrunden will; AFP

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Obwohl Deutschland nicht zu den sonnenreichsten Flecken der Erde zählt, boomt hierzulande die Solarbranche wie kaum in einem anderen Land. Gemäß dem Branchenverband Solarwirtschaft stiegen die Umsätze von rund 200 Millionen Euro im Jahr 2000 auf elf Milliarden Euro Ende 2008. Entsprechend entwickelt sich die Photovoltaik-Industrie zu einem immer größeren Arbeitgeber, bei der mittlerweile mehr als 80.000 Menschen beschäftigt sind.

Foto: Die Lieberose Solaranlage in der Nähe von Berlin; Reuters

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Aber auch international ist die Solarenergie auf dem Vormarsch. So stellte der kalifornische Gouverneur Arnold Schwarzenegger drei Milliarden Dollar bereit, um die Kapazitäten aus Solarenergie bis 2017 auf drei Gigawatt zu verdoppeln. Großes Wachstumspotential schlummert auch innerhalb Europas. Vor allem die sonnenreichen Länder Italien und Spanien werden als Zukunftsmärkte gehandelt. Das Wachstum der Branche dürfte also anhalten.

Foto: Der Gouverneur von Kalifornien, Arnold Schwarzenegger besucht eine Solaranlage in Glendora, Kalifornien; AFP

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Der Bundesverband der Solarwirtschaft kalkuliert die derzeitige Größe des Weltmarkts für Solarenergie auf rund 5,7 Gigawatt - eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr um 117 Prozent. Ent-sprechend groß sind die Exportchancen deutscher Solar-Unternehmen, die in vielen Bereichen zu den technischen Welt-marktführern zählen. Die im Ausland erzielten Umsätze von rund 6,2 Milliarden Euro könnten sich - so Branchenschätzungen - bis 2013 auf 14 Milliarden Euro mehr als verdoppeln.

Foto: Andasol / Solarmillenium

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Trotz oder gerade wegen des Booms der Solarbranche gibt es auch Engpässe. Vor allem der Mangel am Solarzellen-Rohstoff Silizium macht den Unternehmen zu schaffen. Das Halbmetall ist auf Grund seiner Halbleiterfähigkeit sehr gefragt und steckt im Prinzip in jedem Sandkorn. Doch das erforderliche Reinsilizium kann nur in speziellen Anlagen hergestellt werden. Die steigende Nachfrage hat den Preis für den Grundstoff in den vergangenen Jahren von 25 auf mehr als 200 Euro pro Kilogramm steigen lassen.

Foto: Solarmillenium

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Der Rohstoff Silizium muss in Lichtbogenöfen eingeschmolzen werden, um mit chemischen Zusätzen zu Reinsilizium veredelt werden. Diese Umwandlung zählt zu den gewinnträchtigsten Produktionsschritten mit Gewinnmargen zwischen 30 bis 50 Prozent. In diesem Markt tummeln sich nur wenige Firmen, etwa der US-Hersteller MEMC, die norwegische REC oder die deutsche Wacker Chemie.

Foto: Einen Brocken polykristallines Silizium - das Ausgangsmaterial für Solarzellen - hält ein Mitarbeiter des Fraunhofer Center Silizium-Photovoltaik über eine Solarzelledpa; dpa

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Trotz der langfristig ausgezeichneten Aussichten brauchen Anleger, die in Unternehmen aus der Solarbranche investieren, gute Nerven. Derzeit leidet vor allem die heimische Branche an Überkapazitäten, die sich paradoxerweise aus dem Erneuerbare-Energie-Gesetz (EEG) ergeben haben. Damit will der Staat die Energiegewinnung aus erneuerbaren Quellen fördern. Daraufhin haben die Solarunternehmen kräftig in den Ausbau neuer Produktionsanlagen investiert.

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Der massive Preiskampf und wachsende Konkurrenz vor allem aus Asien bringen die Ertragslage vieler Unternehmen kräftig unter Druck. Entsprechend volatil zeigen sich auch die Aktien. So stieg der von der Deutschen Börse berechnete Photovoltaik Global 30 Index - der die weltweit 30 liquidesten Aktien der Branche abdeckt - im Jahr 2007 um mehr als 100 Prozent. 2008 ging es um 70 Prozent nach unten, 2009 unter starken Schwankungen seitwärts.

Foto: Parkett der Börse in Frankfurt am Main; dpa

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Zu den wenigen Solar-Fonds zählt etwa der asienlastige LSF Asien Solar & Wind Fund 1 mit einer Wertsteigerung innerhalb der vergangenen zwölf Monate von rund 90 Prozent. Breit gestreut ist zudem das Solar-Zertifikat der französischen Großbank Société Générale. Auf den Word Solar Energy Index kauft sich der Anleger mit einem Papier in die zehn wichtigsten Solar-Unternehmen der Welt ein.

Foto: Solarkraftwerk in der Mojave-Wüste in Kalifornien; AP

(sueddeutsche.de/hgn)

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