Sonnenschutzmittel:Wo billig besser ist

Die Stiftung Warentest hat Sonnenschutzmittel bis Lichtschutzfaktor zehn untersucht. Und es zeigt sich: Billige Produkte sind oft nicht nur gut, sondern manchmal den teuren Varianten sogar überlegen.

Gute Sonnenschutzmittel schützen: Damit Sie kaffeebraun aus dem Urlaub kommen und nicht krebsrot.

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Hier die Tipps für gesundes Bräunen und die besten Sonnenschutzmittel bis Schutzfaktor zehn.

Sonne tut gut

Sonne tut gut. Sie stärkt den Kreislauf und bringt den Körper in Schwung. Ohne Sonnenlicht kann der Mensch kein Vitamin D aufbauen. Das braucht er für Zähne und Knochen. Auch die Psyche blüht auf: Sonne macht gute Laune.

Bei den meisten Menschen zumindest. Zu viel Sonne ist wieder ungesund. Die aggressiven Strahlen greifen den Körper an. Fachleute unterscheiden UVA- und UVB-Strahlen. UV steht für ultraviolettes - nicht sichtbares - Licht. UVB-Strahlen werden für Sonnenbrand und Hautkrebs verantwortlich gemacht. Sie sind das größte Problem. UVA-Strahlen lassen die Haut schneller altern. Auch ein Zusammenhang mit Hautkrebs wird diskutiert. Sonnenschutzmittel schützen.

Discounter vorn

Sie müssen nicht teuer sein. Drogeriemärkte und Discounter liefern guten Sonnenschutz für wenig Geld. Aldi, Lidl, Schlecker, dm und Co. haben gute Sonnenmilch mit Faktor zehn im Programm. 100 Milliliter kosten nur 60 bis 75 Cent.

Die Produkte schützen und reichern die Haut mit Feuchtigkeit an. Manchmal sogar besser als Nobelprodukte. Beispiel: Piz Buin. Ein klangvoller Name mit langer Tradition. Im Test kann die 1 Day Long Sonnenmilch von Piz Buin nicht punkten. Sie schützt zwar vor der Sonne, bringt der Haut aber weniger Feuchtigkeit als die gute Sonnenmilch vom Discounter. Testurteil für Piz Buin: nur befriedigend.

Neun Euro für einen Tag

Teuer ist die noble Sonnenmilch obendrein. Eine Tube Piz Buin kostet stolze 18,50 Euro. Inhalt: 100 Milliliter. Für 18 Euro gibt es bei Aldi oder Lidl aber schon sechs Familienflaschen mit insgesamt drei Litern Sonnenmilch. Gut so. Denn bei Sonnenmilch gilt: Dick auftragen ist besser. Rund 50 Milliliter oder drei Esslöffel sollten es für den ganzen Körper sein. Wer weniger Sonnenmilch nimmt, reduziert womöglich den Schutzfaktor. Anders ausgedrückt: Ein Tag in der Sonne kostet mit Piz Buin gut geschützt über neun Euro. Schutzfaktor acht. Bei Aldi oder Lidl sind es nur 30 Cent. Schutzfaktor 10.

Für schnelle Bräune

Der Schutzfaktor auf den Flaschen zeigt übrigens nur den Schutz vor UVB-Strahlen. Faktor zehn blockt etwa 90 Prozent der UVB-Strahlen ab. Der Theorie nach können Sie damit zehnmal länger in der Sonne bleiben als ohne Schutz. Faktor zehn ist die richtige Wahl für sonnengewöhnte Haut. Damit bräunen Sie schnell. Menschen mit heller und empfindlicher Haut sollten höhere Schutzfaktoren wählen. Je höher der Schutzfaktor, desto besser der Schutz gegen Sonnenbrand. Sonnenmilch mit Faktor 20 blockt etwa 95 Prozent der UVB-Strahlen ab. Damit können Sie länger in der Sonne bleiben.

UVA-Strahlen auch im Auto

Moderne Sonnenschutzmittel schützen auch vor UVA-Strahlen. Allerdings gibt es noch keinen verbindlichen Maßstab dafür. Bisher weiß niemand so recht, wie viel UVA-Strahlen für den Menschen sinnvoll sind und ab welcher Menge sie schaden. UVA-Strahlen dringen tief in die Haut ein und lassen sie altern. Die Strahlen durchdringen selbst Glas. So ist der Mensch auch im Auto und in geschlossenen Räumen betroffen. UVA-Strahlen gelten als Hauptursache für Hautreaktionen und Sonnenallergien.

UVA-UVB-Verhältnis

Der Schutz gegen UVA-Strahlen ist - nach heutiger Kenntnis - gegeben, wenn das Verhältnis von UVA- zu UVB-Faktor mindestens 1:3 beträgt. Das gilt als ausgewogen. Der Testkompass zeigt, welche Produkte das 1:3 Verhältnis erfüllen. Noch ohne Bewertung. In Zukunft soll es einheitliche Tests und Bewertungen geben. Ein stärkerer Schutz gegen UVA-Strahlen führt zu neuen Problemen. Die Filtersubstanzen können Textilien verfärben: Hartnäckig, hässlich und gelb.

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