Rund 100.000 neue solarthermische Anlagen könnten in diesem Jahr auf Deutschlands Dächern installiert werden. Dies prognostizierte jüngst die Unternehmensvereinigung Solarwirtschaft (UVS). Damit dürfte bei uns, so die UVS, erstmals die Marke von einer Million Quadratmeter neu installierter Kollektorfläche überschritten werden. Halte die Nachfrage an, wären Ende dieses Jahres insgesamt 730.000 umweltfreundliche Solarwärmeanlagen in Betrieb, so UVS-Geschäftsführer Carsten Körnig.
Mit Solarkollektoren wird Wasser zum Duschen, Baden und teilweise auch zur Unterstützung der Raumheizung erwärmt - die Technik ist also nicht zu verwechseln mit Solarmodulen, die der Stromgewinnung mittels Photovoltaik dienen. Eine fachmännisch geplante, etwa sechs Quadratmeter große Anlage kann immerhin der Warmwasserbedarf eines Vier-Personen-Haushalts im Jahresdurchschnitt zu 60 Prozent deckten.
Das spart über 300 Liter Heizöl jährlich. Technisch ist es kein Problem, die Sonnenwärme auf dem Dach zu sammeln und sie mittels eines geschlossenen Kreislaufs bis in einen Warmwasserspeicher im Keller zu transportieren.
Im Kollektor durchdringen die Sonnenstrahlen eine Glasscheibe und erwärmen dort in einem Absorber eine Flüssigkeit in gut gedämmten Rohrleitungen. Darin zirkuliert zumeist ein Mix aus Wasser und Frostschutzmittel. Auf der Solarmesse Intersolar in Freiburg wurde im Juni allerdings auch ein neues System vorgestellt, worin ausschließlich Wasser als Wärmeträger genutzt wird.
Das Gemisch - oder das Wasser - durchfließt den Absorber, nimmt dort die Solarwärme auf, transportiert sie in den Speicher und gibt sie mittels Wärmeübertrager an das Brauchwasser ab. Die nunmehr abgekühlte Flüssigkeit wird zurück zum Kollektor gepumpt und der Kreislauf beginnt erneut.