Société Générale:Skandalbank sackt ab

Gewinneinbruch nach illegalen Geschäften: Erst verzockte der Société-Générale-Händler Kerviel Milliarden, jetzt schreibt die französische Großbank schlechte Zahlen.

Der Nettogewinn sank um 23,4 Prozent auf 1,1 Milliarden Euro, wie die Bank mitteilte. Analysten hatten allerdings weniger erwartet. Nach Angaben der Bank zeigt dies die Widerstandsfähigkeit des Instituts und die Fähigkeit, die Turbulenzen um ihren Händler Jérôme Kerviel zu überwinden.

Die Société Générale wirft Kerviel vor, mit heimlichen Spekulationen einen Schaden von 4,91 Milliarden Euro verursacht haben. Dadurch und durch Belastungen aus der US-Immobilienkrise brach der Gewinn des Instituts im vergangenen Geschäftsjahr um mehr als 80 Prozent auf 947 Millionen Euro ein.

Im ersten Quartal 2008 wurde das Ergebnis der Société Générale durch die Immobilienkrise erneut mit 513 Millionen Euro belastet. Dem stand aber ein einmaliger Gewinnposten von 602 Millionen Euro gegenüber, der aus der Schaffung der Handelstochter Newedge mit der Konkurrenzbank Crédit Agricole stammt.

Die Abschreibungen im Investmentbanking haben sich den Angaben zufolge auf 1,179 Milliarden Euro belaufen. Diese konnte die Bank teilweise durch Einmalerträge kompensieren. Unter dem Strich musste die Bank 598 Millionen Euro für die Risikovorsorge zurücklegen. Im Vorquartal lag die Risikovorsorge konzernweit noch bei 301 Millionen Euro. Der Anstieg ist unter anderem auf die höhere Vorsorge bei möglichen Ausfällen von mit Vermögenswerten besicherten Anleihen zurückzuführen.

© sueddeutsche.de/AFP/dpa/mel/jkr - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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