Société Générale:Erst der Abschlag, dann der Absturz

Die Kapitalerhöhung der Société Générale (SocGen) ist am Montag von einem Kursrutsch der Aktie begleitet worden. Die französische Bank gab bekannt, neue Anteilsscheine zum Preis von 47,50 Euro auszugeben.

Michael Kläsgen

Das entspricht einem Abschlag von knapp 40 Prozent des Schlusskurses vom vergangenen Freitag und hat viele Börsianer überrascht. Die SocGen-Aktie verlor an der Pariser Börse zeitweise mehr als fünf Prozent. Analysten erklärten, die Bank habe sich zu diesem Tiefpreis gezwungen gesehen, um ein Scheitern der Kapitalerhöhung zu verhindern. Noch in der vorigen Woche rechneten Fondsverwalter mit einem Abschlag von höchstens 30 Prozent.

Die Bank will mit der Ausgabe stark verbilligter Aktien den durch den Händler Jérôme Kerviel erlittenen Verlust ausgleichen und 5,5 Milliarden Euro einnehmen. Die Zeichnungsfrist läuft vom 21. bis 29. Februar. SocGen hatte bereits am 24. Januar die Kapitalerhöhung in dieser Höhe zur Stärkung der Eigenkapitalbasis angekündigt. Die Bank räumte weitere 600 Millionen Euro Verlust durch die US-Immobilienkrise ein.

Die französische Privatbank BNP Paribas wiegelte derweil Gerüchte über eine mögliche Übernahme ab. Eine Offerte sei derzeit kein Thema, könne aber zu einem späteren Zeitpunkt nicht ausgeschlossen werden, ließ sich ein Insider zitieren. Zuvor hieß es in einem Medienbericht, BNP erwäge eine Offerte über 93 Euro je Aktie.

© SZ vom 12.02.2008/sma - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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