So viel Schmerzensgeld erkennen Gerichte an:Schmuddelbäckchen und verformte Brüste

Hundebiss, Beleidigung oder verkorkste Dauerwelle: Die Höhe eines Schmerzensgeldes variiert stark. Eine neue Tabelle zeigt, wie viel Beleidigungen und Verletzungen kosten (können). Ein paar Beispiele.

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Health tourism in Sopron, Hungary

Quelle: dpa

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Hundebiss, Beleidigung oder verkorkste Dauerwelle: Die Höhe eines Schmerzensgeldes variiert stark. Eine neue Tabelle zeigt, wie viel Beleidigungen und Verletzungen kosten (können).

Manche Patienten reisen für gewünschte Schönheitsoperationen in osteuropäische Länder, um Kosten zu sparen - leider gibt es dabei auch Operationen unter schlechten hygienischen Bedingungen, was wiederrum zu (Spät)-Schäden führen kann.

Nach einer fehlerhaften Brustvergrößerung mit anschließender Verformung der Brüste und massiven psychischen Beeinträchtigungen wurden einer Frau 5000 Euro Schmerzensgeld zugesprochen.

Themendienst Multimedia: Datenfallen Facebook, Google+ und Co

Quelle: dapd

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Immer mehr Prozesse befassen sich mit Persönlichkeitsverletzungen in der digitalen Welt. Einer Klage gegen die Veröffentlichung einer persönlichen E-Mail im Netz wurde beispielsweise stattgegeben: Der Geschädigte erhielt 3000 Euro. Eine Veröffentlichung privater Nacktfotos ohne Wissen der dargestellten Person kann ein Schmerzensgeld von bis zu 25.000 Euro nach sich ziehen.

Rock im Park 2005

Quelle: ddp

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Einem Jugendlichen, der bei einem Rockkonzert (Lautstärke über 100 Dezibel) einen Hörsturz erlitten hatte, wurden 818 Euro zugesprochen. In einem anderen Fall trug ein Konzertbesucher einen Hörschaden davon und erhielt ein Schmerzensgeld von 4000 Euro.

Mann von eigenem Hund tot gebissen

Quelle: dapd

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Ein Mann, der von einem Hund in den Oberschenkel gebissen wurde, erhielt 256 Euro Schmerzensgeld. Bei vergleichbaren Fällen mit schwereren Bissverletzungen werden auch Schmerzensgeld von mehr als 500 Euro verhängt.

MITGLIEDERVERSAMMLUNG DES DEUTSCHEN FRISEURHANDWERKS

Quelle: DPA/DPAWEB

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Die Besucherin eines Friseursalons, deren Dauerwelle missglückte, erhielt ein Schmerzensgeld von 102 Euro. Beim Blick in den Spiegel hatte sie einen "Schock" erlitten. Eine andere Kundin klagte, weil ihr die Haare um zwei Zentimeter zu kurz geschnitten wurden. Sie bekam allerdings keine Entschädigung.

Leute-News: Oliver Pocher

Quelle: ddp

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2005 moderierte Oliver Pocher bei Wetten, dass..? die Außenwette und sagte dabei zu einer Teilnehmerin: "Du siehst ganz schön alt aus für dein Alter!" Im weiteren Verlauf der Sendung riet er der Frau auch noch zu einer Schönheitsoperation. Pocher wurde später wegen schwerwiegender Verletzung des Persönlichkeitsrechts verurteilt und musste der Klägerin 6000 Euro Schmerzensgeld bezahlen.

STEFAN RAAB: "KÖNNTE AUCH VON 3000 MARK LEBEN"

Quelle: SZ

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Stefan Raab wurde schon mehrfach wegen Beleidigung oder Verletzung von Persönlichkeitsrechten während seiner Sendung TV Total verklagt. 2004 wurde der Entertainer zur Zahlung von 70.000 Euro an eine Schülerin verurteilt, über deren Namen er sich in den Jahren 2001 und 2002 wiederholt lustig gemacht hatte ("Toller Name, wenn man ins Pornogeschäft einsteigen will!").

Auch andere Beleidigungen kosten viel Geld.  Wer zu einem Polizisten "blöder Sch...bulle" sagt, muss 500 Euro zahlen. Der Behördenmitarbeiter, der einen Rechtsanwalt "Schmuddelbäckchen" nannte, war 383 Euro los.

Madeleine lacht zur Hochzeit der Schwester wieder

Quelle: dpa

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Prinzessin Madeleine von Schweden (im Bild mit ihrem Bruder Prinz Carl Philip) klagte 2005 gegen die Klambt-Mediengruppe wegen Verletzung ihrer Persönlichkeitsrechte. 86 Artikel über die Prinzessin in den Zeitschriften Frau mit Herz und Welt der Frau waren demnach ganz oder teilweise unwahr.

2009 wurde Prinzessin Madeleine ein Schmerzensgeld von 400.000 Euro zugesprochen - das bisher höchste im deutschen Presserecht.

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Quelle: AP

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Im Winter sind Inhaber von Geschäften dazu verpflichtet, den Weg vor ihrem Laden von Schnee zu befreien und - falls nötig - mit Streusalz zu sichern. Einer Frau, die vor einem Geschäft ausrutschte, wurden 15.000 Euro Schmerzensgeld zugesprochen: Sie hatte Prellungen sowie eine Handgelenksverletzung erlitten und behielt einen chronischen Schaden zurück. Der Ladenbesitzer hatte nicht gestreut.

Oktoberfest 2011 - Day 2

Quelle: Getty Images

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Auf dem Münchner Oktoberfest passiert in jedem Jahr - meist unter Einfluss von Alkohol - eine Vielzahl von Unfällen. Beispielsweise fiel ein Mann von einer Bierbank und verletzte dabei eine andere Person am Schneidezahn. Dem Verletzten wurden 500 Euro Schmerzensgeld zugesprochen.

© sueddeutsche.de/mkoh/lala
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