Die Heuschrecken haben sich satt gefressen: Das Beispiel der ProSiebenSat.1 Media AG zeigt, was passiert, wenn Unternehmen von Großaktionären wie Permira und KKR ausgeweidet werden. Erst bürdeten sie dem Münchner Unternehmen die eigene Senderkette SBS für 3,3 Milliarden Euro auf, dann setzten sie trotz stark gestiegener Verschuldung eine enorme Dividendenausschüttung durch.
In Zahlen: Bevor die Finanzinvestoren Ende 2006 das Ruder übernahmen, hatte ProSiebenSat.1 eine Eigenkapitalquote von 64 Prozent, ein Jahr später lag sie nur noch bei 18 Prozent. 2008 verdiente das Unternehmen 89 Millionen Euro, saß auf Nettofinanzschulden von 3,3 Milliarden Euro - und zahlte eine Dividende von 270 Millionen Euro. Davon strichen die beiden Großaktionäre knapp 60 Prozent ein. Auf die Aktie des TV-Konzerns wirkte sich dieses Gebaren verheerend aus. Notierte der Titel im ersten Quartal 2008 noch bei über 15 Euro, so ist das Papier inzwischen für weniger als 1,60 Euro zu haben.
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