Schadstoffe:Fünf Feinde in vier Wänden

Was uns alles in geschlossenen Räume zusetzen kann. Eine Auswahl

Schimmelpilze...

kommen praktisch überall vor. Sie vermehren sich durch winzige Sporen, die wie Staubpartikel durch die Luft transportiert werden. Innenräume mit hoher Luftfeuchtigkeit (65-85 Prozent) bieten den Pilzen deale Möglichkeiten, sich zu vermehreneine ideale Umgebung. Ursachen für ein feuchtes Raumklima sind meist bauliche Mängel oder falsches Lüften und Heizen.

Mit Vorliebe gedeihen Schimmelpilze in Kellern, Bädern, Fensternischen und Klimaanlagen, hinter Verkleidungen und Möbeln. Als Nahrungsquelle dienen ihnen Tapeten, Putz, Holz und andere Baustoffe. Haben sie sich erst einmal eingenistet, können sie kaum noch entfernt werden. Die Sporen gelangen durch die Luft in die Atemorgane.

Bei einer erhöhten Konzentration von Schimmelpilzen kann es bei empfindlichen Personen zu allergischen Reaktionen wie Schleimhautreizungen (allergischer Schnupfen) oder sogar chronischen Atemwegserkrankungen kommen.

Formaldehyd...

Fünf Feinde in vier Wänden

ist wahrscheinlicheiner der bekanntesten Schadstoffe in der Innenraumluft nachgewiesen werden kann. Er kommt zwar immer noch in vielen Produkten vor, jedochHeute liegen die Ausgasungen heuteum ein Vielfaches niedriger als noch vor zehn Jahren. Das farblose, stechend riechende Gas kann Augen und Schleimhäute reizen, Allergien hervorrufen und in höheren Konzentrationen Krebs auslösen.

Im Hinblick auf den vorbeugenden Gesundheitsschutz wird deshalb die Einhaltung eines Richtwertes von 0,12 m³ Raumluft (entspricht 0,1 ppm) empfohlen.WichtigeHäufige Quellenfür Formaldehyd in Wohnräumen sind Holzwerkstoffe, Kleber, Lacke, offenes Feuer und Tabakrauch sowie UF-Schäume, die zur Wärmedämmung eingesetzt wurden. Insbesondere durch Span- und Faserplatten und daraus hergestellte Produkte - etwa Möbel oder Laminate usw.)- kann Formaldehyd über viele Jahre hinweg freigesetzt werden.

Da heute jedoch nur noch sogenannte E1-Platten mit einer maximalen Abgabe von 0,1 ppm verarbeitet undverkauft werden dürfen, bestehen Gesundheitsbeeinträchtigungen insbesondere dann, wenn in einem relativkleinen Raum verhältnismäßiggroße Flächen mit Formaldehyd abgebenden Produkten, z. B. großen Schrankwänden, belegt sind. wenn die Produkte in einem kleinen Raum auf einer großen Fläche verarbeitet werden.

Holzschutzmittel...

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sind im Innenbereich von Wohnungen oder Häusern ist der Einsatz von chemischen Mitteln zum Holzschutzunnötig, da hier meist keine günstigen Lebensbedingungen für Pilze oder Insekten vorherrschen.Ein generelles Verwendungsverbot besteht für Bahnschwellen, Strom- und Telefonmasten, denn die hier verwendeten Holzschutzmittel enthalten Teeröl und sind dadurch Krebs erregend.

Für statisch tragende und aussteifende HolzBauteile wie z.B. Dachstühle, Decken und Balken regeln bautechnische Vorschriften deren Einsatzvon chemischem Holzschutz. Unter besonderen Voraussetzungen kann jedoch im Innenbereich auch auf die Verwendung eines Holzschutzmittels verzichtet werden. Zum Beispiel erübrigen sich Schutzmaßnahmen, wenn Holz so eingebaut wurde, dass es ständig trocken und durch eine Verkleidung wie Putz und Gipskarton geschützt oder an mindestens drei Seiten zum Raum hin offen und kontrollierbar bleibt.Sind chemische Holzschutzmittel für tragende Holzteile vorgeschrieben, so müssen sie vom Deutschen Institut für Bautechnik zugelassen und mit einem entsprechenden Prüfzeichen gekennzeichnet sein.

Bei der Verarbeitung von chemischen Holzschutzmitteln, aber auch von Wachsen, Lasuren und Lackenist für eine gründliche,intensive Durchlüftung - mindestens, bis der Geruch verschwunden ist - zu sorgen. Dies kann eine bis zwei Wochen, im Einzelfall aber auch länger dauern. Sollte auch bei nichttragenden Holzteilen einevorbeugende chemische Schutzbehandlung erforderlich sein, sollten nur HolzSchutzMittel mit RAL-Gütezeichen verwendet werden.

Asbest...

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bezeichnet eine Gruppe natürlich vorkommender Mineralfasern, von denen insbesondere die ganz feinen Fasern in der Atemluft stark krebserregend wirken. Beim Menschen können sie den sonstseltenen Brust- oder Zwerchfellkrebs und andere Krebserkrankungen der Atmungsorgane hervorrufen. Asbest ist sehr hitzebeständig, chemikalienunempfindlich und isoliert gut.

Als die gesundheitlichen Risiken noch nicht bekannt waren, wurde es deshalbfrüher häufig im Wärme-, Feuer- und Schallschutz eingesetzt. Asbesthaltige Produkte dürfen in Deutschland mittlerweile nicht mehr eingesetzt werden. Ein Problem ist jedoch die Entsorgung bestehender, Asbest enthaltender Altgeräte und Baustoffe.

Hinweise auf Asbest können in vielen Fällen die Bauunterlagen, der Verwendungszweck, das Baujahr oder der Gerätetyp geben. Fast sämtliche bis 1995 vermarkteten Mineralwolledämmstoffe setzen beim Umgang Faserstäbe frei, die als krebserzeugend zu bewerten sind. Die freigesetzten Faserstäube sind mit den Asbest-Faserstäuben vergleichbar.

Feinstaub...

Fünf Feinde in vier Wänden

zum Beispiel aus Abbeizmitteln, Wand- und Deckenfarben, Lacken oder KlebstoffenLösemittel sind alle Flüssigkeiten, die andere Stoffe lösen, ohne sich dabei chemisch zu verändern. Neben Wasser werden vor allem organische Verbindungen wie Alkohole, Benzin, Benzol und andere Kohlenwasserstoffe als Lösemittel verwendet. Sie finden sich u. a. in Lacken, Druckfarben oder Klebstoffen.Viele dieser Lösemittel sind umweltbelastend und gesundheitsschädlich.

Verbraucher sollten deshalb Sie können den Gefahren leicht aus dem Weg gehen, indem Sieauf lösemittelfreie Produkte, oder besser gesagt beziehungsweise auf Produkte, die lediglich Wasser als Lösungsmittel enthalten, ausweichen. Solche Produkte sind inzwischen für fast jeden Verwendungszweck erhältlich. Quelle: Ein ausführliche Auflistung von Wohngiften und Ratschlägen zu deren Vermeidung hat die Stadt Braunschweig zusammengestellt. Im Internet unter: http://www.braunschweig.de/umwelt_naturschutz/umwelt_abc/wohngifte.html

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