Sarah Ferguson offenbar pleite:Herzogin in Nöten

"Fergie", Ex-Schwiegertochter der Queen, hat sich offenbar verkalkuliert: Kaum jemand will ihre Diät-Artikel, Bücher und Kosmetika kaufen. Die Pleite klopft schon leise an die Tür.

Andreas Oldag, London

Ist sie nun pleite oder nicht? Seit Tagen kursieren in Großbritannien Gerüchte um die Finanzen von Sarah Ferguson, der Ex-Frau von Prinz Andrew. Ein Artikel in der konservativen Zeitung Times ließ bei den Society-Experten den Adrenalinspiegel steigen. Dem Bericht zufolge hat sich die 50-jährige "Fergie", wie sie von Fans und Presse genannt wird, bei der Gründung der New Yorker Firma Hartmoor gründlich vertan. Das Unternehmen, an dem Ferguson 51 Prozent hielt, sollte ihren Namen weltweit vermarkten und gut betuchter Kundschaft Diät-Artikel, Bücher, Schmuck, Kosmetika und Kleidung anbieten. Standesgemäß residierte die Firma in einem teuren Bürohaus an der Madison Avenue.

Sarah Ferguson

Sarah Ferguson ist offenbar pleite.

(Foto: AP)

Doch Fergies Start-up-Firma kam nach der verheißungsvollen Gründung 2006 offenbar niemals so recht aus den Startlöchern. Ob dabei schlechtes Management eine Rolle spielte oder aber die Wirtschaftskrise, die auch unter Blaublütigen die Konsumfreude eingeschränkt hat, dazu führte, ist nicht bekannt. Doch laut Times soll die ehemalige Schwiegertochter der Queen fünf Millionen Dollar, umgerechnet etwa 3,9 Millionen Euro, verloren haben.

Fergusons ehemalige Geschäftspartner, zu denen der irische Medienunternehmer Tony O'Reilly sowie der Ex-Manager der US-Fastfood-Kette McDonald's, Michael Donahue, zählten, haben sich von der prominenten Investorin offenbar abgesetzt. Ferguson, in den USA auch als Sprecherin der Diät-Firma Weight Watchers tätig, sieht sich als Opfer einer böswilligen Kampagne.

Allein eine Million Dollar habe sie nach Auflösung von Hartmoor für den Rückkauf ihrer Urheberrechte aufgewandt, heißt es in London. Der Buckingham-Palast lehnt eine Stellungnahme zu dem Vorgang ab. Immerhin darf man annehmen, dass die aufs Familienimage sehr bedachte Queen nicht gerade erfreut ist. Möglicherweise hat sie deshalb auch ihren Sohn eingeschaltet, um die peinliche Angelegenheit möglichst geräuschlos aus der Welt zu schaffen.

"Andrews Verwalter versuchen, Ferguson zu überzeugen, Konkurs anzumelden, aber sie hört nicht auf sie", erklärte ein nicht näher benannter Freund der Times. Ein Sprecher Fergusons sagt: "Derzeit werden die Finanzen geprüft, und als Teil davon wäre ein freiwilliger Konkurs eine Möglichkeit. Aber momentan versucht sie, das alles zu schaffen, ohne diese Option zu wählen." Nach anderen Berichten hat die Herzogin bereits Schmuck verkauft, um ihre Schulden loszuwerden.

Fergie ist schon häufiger in Fettnäpfchen getreten. So gab es bereits nach ihrer Scheidung von Andrew 1996 Berichte über einen extravaganten Lebensstil, der am Hofe der Windsors nicht goutiert wurde. Vielleicht fühlt sie sich deshalb auch in den USA wohler.

So war es denn ausgerechnet wieder die britische Presse, die sie vor kurzem aufs Glatteis führte. Ein Undercover-Reporter bot der Herzogin Geld an, wenn Fergie ihm Kontakte zu ihrem Ex-Mann Andrew vermittle. Für 500.000 Pfund könne sie Türen öffnen, erklärte Ferguson. In einer TV-Show entschuldigte sie sich später: Sie habe an diesem Abend wohl zu viel getrunken gehabt.

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