Risiko-Rendite-Ranking:Kempten vorne, München hinten

Investoren zahlen für die vermeintliche Sicherheit bei Immobilien einen hohen Preis. Eine Studie über bayerische Städte.

Von Andreas Remien

Wachsende Bevölkerung, gute Wirtschaftsdaten, hohe Lebensqualität - mit dem Kauf einer Wohnung in München kann man nicht viel falsch machen. Das haben sich in den vergangenen Jahren zumindest viele Anleger gedacht. Die Preise sind daher in die Höhe geschossen. Weil die Mieten zwar auch deutlich, aber bei Weitem nicht in gleichem Maße gestiegen sind, befinden sich die Renditen für Anleger kontinuierlich im Sinkflug. Investoren zahlen für die vermeintliche Sicherheit mittlerweile einen sehr hohen Preis - deshalb landet München in einem Risiko-Rendite-Ranking des Beratungsunternehmens Dr. Lübke & Kelber auf dem letzten Platz. Untersucht wurden 15 Städte in Bayern.

Das Risiko der Standorte ermittelten die Experten anhand der demografischen und sozioökonomischen Entwicklung und aktueller Daten zum Wohnungsmarkt. München und Regensburg sind demnach zwar besonders sicher - aber auch überproportional teuer. Das beste Verhältnis von Risiko und Rendite bieten der Studie zufolge Kempten, Aschaffenburg und Bamberg. "Nach wie vor stellen Investitionen in Wohnimmobilien wertstabile und liquiditätssichere Investments dar, die jedoch standortbezogene, deutliche Renditeunterschiede aufzeigen", sagt Ulrich Jacke, Geschäftsführer von Dr. Lübke & Kelber. In allen untersuchten Städten lägen die erzielbaren Renditen über den empfohlenen Mindestrenditen. Gut für Mieter, aber schlecht für Kapitalanleger sind neue politische Rahmenbedingungen. Maßnahmen wie die Mietpreisbremse könnten "erhebliche negative Auswirkungen für den Wohnungsinvestor" haben.

© SZ vom 12.06.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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