Riester-Rente als Geldanlage:So schlecht wie der Sparstrumpf

Magere Renditen: Einer Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung zufolge lohnt es sich kaum, zu riestern. Je nach Modell-Rechnung muss man sogar mehr als 80 Jahre alt werden, um halbwegs normale Zinsen zu bekommen.

Für die Riester-Rente gibt es mal wieder mäßige Noten. Zehn Jahre nach Einführung des Fördermodells ziehen die SPD-nahe Friedrich-Ebert-Stiftung (FES) und das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) nach einem Spiegel-Bericht eine ernüchternde Bilanz.

"Riester-Sparer werden in vielen Fällen nur so viel Rendite erzielen, als hätten sie ihr Kapital im Sparstrumpf gesammelt", zitiert das Magazin die DIW-Wissenschaftlerin Kornelia Hagen. Die Ergebnisse ihrer Untersuchung wollen FES und DIW am kommenden Mittwoch veröffentlichen.

Dafür hat der Versicherungsmathematiker und Chef des Bundes der Versicherten, Axel Kleinlein, dem Bericht zufolge verschiedene Modellfälle berechnet. So muss eine 35-jährige Frau, die zwei Kinder hat und noch im laufenden Jahr einen Riester-Vertrag abschließt, den Kalkulationen zufolge erst 85 oder sogar noch älter werden, bis sie das eingesetzte Kapital "mit halbwegs vernünftigen 2,5 Prozent Zinsen" heraushabe. Dies setze aber gleichbleibende Versicherungsleistungen und Überschusszahlungen voraus. Sollten die Versicherungen in die Krise geraten und nur noch die über den Garantiezins gesicherten Mindestzahlungen leisten, müsste die Frau laut Spiegel mindestens 109 Jahre alt werden.

Als Grund werden neue Berechnungsmethoden zur Sterbewahrscheinlichkeit genannt. Schon die gängigen Statistiken unterstellen 50-Jährigen inzwischen eine Lebensdauer von bis zu 95 Jahren. Manche Unternehmen gingen sogar von bis zu 103 Jahren für eine heute 50-Jährige aus. Aktuell haben Bundesbürger knapp 15 Millionen Verträge für die staatlich geförderte Riester-Rente abgeschlossen.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: