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Richtiges Sparen:Was aus 1000 Euro werden kann

Wohin mit dem Geld? Aufs Sparbuch oder doch lieber in Gold, Unternehmensaktien und Bundesanleihen investieren? Eine Grafik zeigt, was in den verschiedenen Anlageklassen aus 1000 Euro geworden wäre.

Von Stephan Radomsky

Es scheint müßig, im Nachhinein darüber nachzudenken, was wohl die beste Entscheidung fürs Geld gewesen wäre. Schließlich ist man hinterher immer klüger - und das Risiko, das jedem potenziell wirklich lukrativen Investment innewohnt, ist schließlich keines mehr, wenn man weiß, ob es gut gegangen wäre. Der Blick zurück ist damit für Sparer aber keineswegs nur eine Geschichte voller "hätte", "wäre" und "wenn". Sie können viel mehr einiges lernen, wenn sie sich ein wenig mit der (näheren) Vergangenheit auseinandersetzen.

Erstens: Wer es als Geldanleger absolut sicher haben will, der verdient weniger. Hohe Renditen sind immer auch mit erhöhtem Risiko verbunden. Heißt konkret: Anstatt eines Gewinns ist eben auch ein Verlust möglich. Je unwahrscheinlicher der wird, desto geringer ist auch der Ertrag. So haben sich 1000 auf dem Sparbuch angelegte Euro in den knapp dreieinhalb Jahren nur um gut vier Prozent oder knapp 41 Euro vermehrt. Dafür garantieren hier aber einerseits der Staat und zudem alle Banken gemeinsam dafür, dass die Einlage auch im Pleitefall sicher ist.

Nicht jedem Trend folgen

Zweitens: Vorsicht mit Trends. Vor ein paar Jahren galten die sogenannten Bric-Staaten, also Brasilien, Russland, Indien und China, mit ihrer rapiden Entwicklung als die ganz große Rendite-Chance für Anleger. Aber so glänzend wie einst gedacht ist das Ergebnis aus heutiger Sicht ganz und gar nicht - zumal wenn der Sparer in Euro abrechnet und deshalb auch noch unter ungünstigeren Wechselkursen leidet. Aus den ursprünglich 1000 Euro sind bei einem Investment in den MSCI-Bric-Index nur schlappe 1002 Euro geworden. Wer sein Geld zeitgleich in den Dax gesteckt hat, konnte dagegen sehr viel mehr Gewinn machen: Der Dax überschritt gerade die 12 000er-Marke. Wirklich heftig hat es Sparer getroffen, die auf den angeblichen "sicheren Hafen" Gold gesetzt haben: Das Edelmetall hat die Verluste aus dem Preissturz im Frühjahr 2013 längst nicht wettgemacht: Wer zum 1. Oktober 2011 mit 1000 Euro eingestiegen ist, hat heute gerade noch 875 Euro übrig.

Drittens: Die Mischung macht's. Wer seine 1000 Euro nicht nur in eine, sondern gleichmäßig in alle sechs gezeigten Anlageklassen gesteckt hätte, könnte sich heute über eine schöne Rendite freuen. Trotz der Mini-Zinsen auf dem Sparbuch und den Verlusten beim Gold hätte unter dem Strich nach den knapp dreieinhalb Jahren ein schöner Gewinn von 25 Prozent gestanden.

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Quelle:
SZ vom 17.03.2015/ratz
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