Renten steigen 2011:Ein bisschen mehr, aber nur ein bisschen

Auch die Ruheständler profitieren vom unerwartet starken Wirtschaftsaufschwung in Deutschland. Statt der erwarteten Nullrunde dürfen sie 2011 auf ein kleines Plus hoffen.

Mehr Geld für die Rentner: Die rund 20 Millionen Ruheständler können sich auf eine Anhebung um etwa ein Prozent einstellen, kündigte die Vorstandsvorsitzende der Deutschen Rentenversicherung (DRV), Annelie Buntenbach, an. Eine noch Anfang des Jahres erwartete neue Renten-Nullrunde für 2011 ist aufgrund der Konjunktur- und Einkommenserholung so gut wie ausgeschlossen.

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Rentner genießen den Ruhestand in Bardolino in Italien am Ufer des Gardasees. Im kommenen Jahr dürfen sie mit einer leichten Anhebung ihrer Ruhebezüge rechnen.

(Foto: dapd)

"Die Chancen für eine Rentenanpassung haben sich verbessert, die zwar nicht üppig ausfallen wird, aber höher als bislang angenommen", sagte Buntenbach. Sie vertritt die Gewerkschaften in der Spitze der Rentenversicherung. Wie stark die Erhöhung ausfällt, steht aber erst im kommenden Frühjahr fest. Erst dann liegen alle für die Berechnung erforderlichen Wirtschaftsdaten vor.

In diesem Jahr war den West-Rentnern ein Abschlag nur durch die erweiterte Rentenschutzklausel erspart geblieben, die noch von der großen Koalition beschlossen worden war. Zwischen 2004 und 2006 hatte es sogar drei Renten-Nullrunden in Folge gegeben. 2009 - kurz vor der Bundestagswahl - hatte es die höchste Rentenerhöhung seit mehr als zehn Jahren gegeben: Im Westen waren die Ruhestandsbezüge um 2,4 und im Osten um 3,4 Prozent gestiegen.

Bereits Ende Oktober hatte das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) mitgeteilt, dass es mit einer Rentenerhöhung rechne. Dies würden auch andere Fachleute erwarten, hatte DIW-Chef Klaus Zimmermann der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung gesagt.

Grund für die positiven Erwartungen ist die gestiegene Zahl der Erwerbstätigen und damit der Beitragszahler. 100.000 zusätzliche Beschäftigte bringen den Sozialversicherungen etwa 1,4 Milliarden Euro pro Jahr, hatte der Ökonom Bernd Raffelhüschen von der Universität Freiburg vorgerechnet. Nach den Worten Buntenbachs wird der Beitragssatz bis 2013 bei 19,9 Prozent stabil bleiben und voraussichtlich 2014 um 0,6 Punkte auf 19,3 Prozent gesenkt werden können.

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