Renovieren:Selbst streichen

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Erst gut vorbereiten und dann loslegen, das erspart Zeit und Ärger. (Foto: Daniel Reinhardt/dpa)

Auf das Know-how und eine gute Vorbereitung kommt es an: Wie man alte Holzfenster wieder alltagstauglich macht.

Von Jochen Bettzieche

Regen, Schnee und Hitze: Holzfenster und Holztüren leiden unter der Witterung. Im Laufe der Jahre werden sie unansehnlich, der Lack platzt ab, das darunterliegende Holz wird grau und bekommt zuweilen auch Risse. Dann ist der Heimwerker oder die Heimwerkerin gefragt. Allerdings sollte man dabei richtig vorgehen, denn Fehler sind lästig und manchmal schwer wieder zu beheben, vom Zeitaufwand ganz zu schweigen.

Zuerst gilt es herauszufinden, ob die Fenster lasiert oder lackiert sind. Sind noch die Unterlagen des Lieferanten vorhanden, sollte diese Information daraus hervorgehen. Im Idealfall steht sogar darin, welche Farbe zum Einsatz kam.

Fenster und Türen können hängend gestrichen werden, einfacher ist es aber, sie aus den Angeln zu heben und auf Böcke zu legen. Boden und Umgebung sollten zunächst mit Unterlagen vor Schmutz und Farbe geschützt werden. Ist das Silikon oder der Fensterkitt an den Scheibenrändern schon brüchig oder gar schimmelig, muss es weg. Eventuelle Dichtungen aus Gummi oder Schaumstoff können, müssen aber nicht entfernt werden. Hier hilft es, zuvor mit einem Feuerzeug oder einer Kerze die Dichtheit der Fenster zu prüfen - flackert das Licht, zieht es durch. Wenn möglich, sollten die Fenstergriffe abgeschraubt werden. Andernfalls werden Griffe und auch die Gläser mit Malerkrepp abgedeckt.

Grundsätzlich gilt: Lackierte Fenster werden wieder lackiert

Nach diesen Vorbereitungen geht es los. Lack muss häufig mit dem Spachtel entfernt werden, insbesondere, wenn er bereits abblättert. Danach werden Holz und Lackreste geschliffen, damit sie die Farbe besser aufnehmen. Hier sind meist mehrere Durchgänge erforderlich. Auch bei einer Lasur sollte zuerst das Holz geschliffen werden. Haben sich im Holz im Laufe der Jahre Risse gebildet, hilft Holzkitt bei der Reparatur. Mit dem Kitt behandelte Stellen kurz mit Schleifpapier aufrauen, und dann geht es endlich zum neuen Lack oder der neuen Lasur. Grundsätzlich gilt: Lackierte Fenster werden wieder lackiert, lasierte erhalten eine neue Lasur. Je stärker der neue Anstrich dem Vorgänger ähnelt, desto weniger Probleme bereitet die Arbeit - Lacke mit und ohne Lösungsmittel vertragen sich in der Regel nicht. Auch besteht ein Unterschied zwischen Dünnschicht- und Dickschichtlasuren.

Ist das Fenster gestrichen und getrocknet, kommt neuer Fensterkitt oder Silikon an die Stelle, an denen der alte zuvor entfernt wurde. Auch die neuen Dichtungen sind jetzt an der Reihe. Dann kann der Heimwerker seinen Fensterflügel wieder einhängen. Hat man diesen für die Malerarbeiten nicht ausgehängt, muss man gut aufpassen, sonst klebt die feuchte Farbe am Fensterrahmen.

Es bietet sich an, Türen und Fenster in einem Durchgang zu streichen. Das spart Zeit, da alle Geräte bereits griffbereit sind. Das Prinzip ist immer das gleiche: reinigen, schleifen, streichen. Im Gegensatz zu Fenstern sollte die Haustüre aber auf jeden Fall gleich nach dem Streichen wieder eingehängt oder gar nicht erst aus den Angeln gehoben werden. Schließlich schützt sie die Hausbewohner vor unerwünschtem Besuch.

© SZ vom 25.05.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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