Rauchmelder:Alarm!

Die Installation der kleinen Lebensretter ist leicht, und teuer sind sie auch nicht.

Manchmal ist es eine heruntergebrannte Kerze oder eine noch glühende Zigarettenkippe, manchmal ein defektes Elektrogerät. Wohnungsbrände haben die unterschiedlichsten Auslöser. Jedes Jahr kämen in Deutschland etwa 600 Menschen bei Bränden ums Leben, sagt Stefan Schweda vom Gesamtverband der Versicherungswirtschaft (GDV) in Berlin.

verschiedene rauchmelder ; dpa

So harmlos sie aussehen: Rauchmelder können Leben retten.

(Foto: Foto: dpa)

Die meisten Opfer sterben allerdings nicht durch die Flammen, sondern an einer Rauchgasvergiftung - Rauchmelder hätten sie retten können.

"Der Einbau von Rauchmeldern in private Wohnräume ist in anderen europäischen Ländern langst Pflicht", sagt Stefan Schweda. In Deutschland gibt es derartige Vorschriften erst in sechs Bundesländern, Bayern ist nicht darunter.

Tod nach zehn Atemzügen

Der laute Alarm eines Rauchmelders warnt vor tückischem Brandrauch, der sich lautlos und blitzschnell in der Wohnung ausbreitet. "Krach und Lärm sind besonders nachts wichtig", sagt Susanne Woelk von der Aktion "Das Sichere Haus" (DSH) in Hamburg. Denn im Schlaf nehme der Mensch Gerüche nicht wahr.

Dies habe zur Folge, dass Schlafende das hochgiftige Kohlenmonoxid einatmen, das fast immer im Rauch vorhanden sei. Nach nur drei Atemzügen kann Kohlenmonoxid bereits zur Bewusstlosigkeit führen, nach etwa zehn Atemzügen ist ein Mensch tot.

Alarm!

Je nach Größe der Wohnung oder des Hauses sollte in jedem Stockwerk ein Rauchmelder im Flur angebracht werden. Empfehlenswert sind zusätzliche Geräte in Kinder- und Schlafzimmern. Für Küche und Bad eignen sich Rauchmelder dagegen nicht: Bratdunst und Wasserdampf können schnell einen Fehlalarm auslösen.

Montiert werden die Melder immer an der Decke und idealerweise in der Mitte des Raums.

Batteriebetrieben

"Zu kaufen gibt es gute Warngeräte schon für zehn Euro", sagt Woelk. Ideal sind batteriebetriebene Rauchmelder, da sie auch dann funktionieren, wenn der Strom ausfällt.

Bei guten Rauchmeldern ertönt automatisch und über längere Zeit hinweg ein akustisches Warnsignal, wenn die Batterie ausgetauscht werden muss. Normalerweise hält eine Batterie bis zu drei Jahre lang. Sicherheitshalber sollte sie aber jedes Jahr erneuert werden.

Rauchmelder gibt es auch mit Netzanschluss. "Diese Geräte sind aber vor allem für Neubauten zu empfehlen, da hier die notwendige Installation unter Putz verlegt werden kann", sagt Jung. Wichtig ist, dass die Rauchmelder miteinander vernetzt sind: Löst ein Melder Alarm aus, geben alle anderen Geräte ebenfalls laut. Dadurch lässt sich beispielsweise ein Schwelbrand im Keller rechtzeitig entdecken.

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