Positionspapier:Weniger Regeln, mehr Geschäft

Die Immobilienbranche will den stationären Handel stärken. Städte sollten weniger Vorgaben zu Sortimenten machen, fordert der Zentrale Immobilienausschuss (ZIA). Auch die Öffnungszeiten sollen ausgeweitet werden.

Zwar haben Einzelhändler in ihren Läden im vergangenen Jahr satte 408 Milliarden Euro in Deutschland umgesetzt. Der Umsatz in den Geschäften ging aber zurück - etwa um ein Prozent, wie das Frühjahrsgutachten der Immobilienwirtschaft zeigt. Diese Entwicklung werde sich fortsetzen, prognostizieren die Experten. Der Branchenverband Zentraler Immobilien Ausschuss (ZIA) hat daher ein Papier mit Vorschlägen ausgearbeitet, wie der klassische Handel gestärkt werden kann. Im ZIA sind neben Investoren, Projektentwicklern, Beratern und Maklern auch Einzelhandelsketten und die Betreiber von Shoppingcentern vertreten.

"Die Politik muss den Einzelhändlern ermöglichen, sich gegenüber dem Onlinegeschäft zu behaupten", sagt Iris Schöberl, Vorsitzende des ZIA-Ausschusses Handel und Kommunales. Städte sollten vor allem weniger Vorgaben zu Sortimenten machen, sagt Schöberl. Die Vorschriften seien oft nicht mehr zeitgemäß. Kommunen sollten außerdem flexibler bei Revitalisierungen sein und Beschränkungen aufheben. Es sei daher auch nötig, Kompetenzen von den Ländern in die Städte zu verlagern. Nur so seien individuelle Lösungen möglich. Auf Länderebene müssten dagegen die Ladenöffnungszeiten geregelt werden. Hier fordert der ZIA flächendeckend großzügige Regelungen für Werktage und außerdem mehr verkaufsoffene Sonntage. "Es geht auch darum, die Kommunen zu schützen", sagt Schöberl. Vor allem in schrumpfenden Regionen drohe eine Verödung der Innenstädte. Die Politik müsse daher weiter für das Thema sensibilisiert werden - noch zu oft befinde sich der Einzelhandel nicht auf dem Radar der Entscheidungsträger.

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