Porto teurer:Post will in den ersten Tagen "praktisch kulant" sein

Von Januar an fordert die Post mehr Porto. In der Übergangszeit will sie sich gnädig zeigen - manchmal.

Seit die Post in rascher Folge das Briefporto anhebt, wird der Nachkauf von Marken mit winzigen Centbeträgen für viele Kunden zur Gewohnheit, angesichts oft eindrücklicher Schlangen vor den Postschaltern manchmal zur Qual.

Als Standardbriefe von Januar 2013 an 58 Cent kosteten, mussten Kunden, die noch alte Marken verwenden wollten, eine Drei-Cent-Ergänzungsmarke kaufen. Im Januar 2014 waren beim Porto Ergänzungsmarken über weitere zwei Cent fällig, im Januar 2015 kamen auf die bis dann 60 Cent teuren Briefmarken nochmals zwei Cent drauf.

Zum Januar 2016 geht es erneut aufwärts - dieses Mal gleich um acht Cent für den Standardbrief. Das Porto kostet dann 70 Cent. Die Preise für Großbriefe bleiben mit 1,45 Euro unverändert, das Porto für Maxibriefe, die bis zu einem Kilo wiegen, steigt von 2,40 auf 2,60 Euro. Auch Einschreiben werden erheblich teurer (innerdeutsch 35 Cent mehr).

Angesichts der üppigen Anhebung will die Post ein paar Tage lang "praktische Kulanz" walten lassen. Briefträger würden an den ersten Tagen des Jahres nicht unbedingt auf ein Nachgeld pochen, wenn Briefe zu niedrig frankiert seien, sagte ein Unternehmenssprecher. Kunden sollten sich aber nicht darauf verlassen, heißt es weiter. Auch für die Post ist die Kulanz praktisch: Die Nachforderung von Porto ist umständlich.

Mitte Dezember hatte die Bundesnetzagentur die von der Deutschen Post beantragten höheren Entgelte genehmigt. Selbst der Präsident der Behörde, Jochen Homann, sprach von einem deutlichen Preisschritt. Der Post sei es aber untersagt worden, bis Ende 2018 neue Preisanträge zu stellen, betonte Homann.

Portoerhöhungen im Überblick als PDF (automatischer Download von der Webseite der Post)

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