Policen-Check:Welche Versicherung wirklich wichtig ist

Milliarden von Euro überweisen Deutsche Jahr für Jahr an Versicherungen. Viele Policen sind weitgehend überflüssig, einige dagegen unverzichtbar.

Milliarden von Euro überweisen Deutsche Jahr für Jahr an Versicherungen. Längst nicht immer ist das Geld gut investiert. Manche Police ist sinnlos und viele zu teuer. Finanztest sagt, welche Versicherungen jeder braucht, welcher Schutz sonst noch wichtig sein kann und wie Versicherte gute Policen finden.

Policen-Check: Damit das Geld sinnvoll ausgegeben wird: nicht jede Versicherung ist wichtig, einige dafür umso mehr.

Damit das Geld sinnvoll ausgegeben wird: nicht jede Versicherung ist wichtig, einige dafür umso mehr.

(Foto: Foto: ddp)

Schutz für jeden

Einige Versicherungen mit Schutz gegen existenzielle Risiken sollte jeder haben - unabhängig von Alter, Familienstand oder beruflicher Situation. Solche Risiken sind Krankheit und Haftpflichtforderungen wegen schwerer Schäden, die der Versicherte anderen zufügt und für die er persönlich haftet.

Unerlässlich sind daher Krankenversicherung und private Haftpflichtversicherung. Gesetzlich Krankenversicherte, die ins Ausland reisen, sollten zudem eine Auslandsreise-Krankenversicherung abschließen. Danach sollte jeder ausreichend Geld in die Altersvorsorge investieren.

Studium, Berufseinsteiger und Familien

Studenten brauchen wenig eigenen Schutz. Sie sind häufig noch über ihre Eltern mitversichert. Sogar der Hausrat im WG- oder Wohnheimzimmer ist über die Police der Eltern versichert.

Voraussetzung allerdings: Sie haben noch keinen wirklich eigenständigen Hausstand. Wer älter als 25 Jahre ist oder mehr als 400 Euro im Monat verdient, muss sich selbst krankenversichern.

Auch für Studenten und Berufseinsteiger ist bereits eine Berufsunfähigkeitsversicherung wichtig. Wer aufgrund von Krankheit oder Unfall nicht mehr arbeiten kann, bekommt heute meist keine staatliche Erwerbsminderungsrente mehr.

Familien sollten darüber hinaus eine Risikolebensversicherung abschließen. Das Geld von der Versicherung sichert den Angehörigen den Lebensunterhalt, wenn einer der Verdiener stirbt.

Getrennte Wege

Bei Scheidungen müssen die Partner daran denken, einige Versicherungen wieder neu abzuschließen. Das gilt etwa für die private Haftpflichtversicherung.

Wer vorher gesetzlich familienversichert war, muss sich zudem wieder selbst krankenversichern und den Mindestbeitrag von derzeit rund 125 Euro monatlich zahlen.

Zusatzpolicen auf Zeit

Zuweilen ist vorübergehend zusätzlicher Schutz nötig. Beispiel Hausbau: Eine Bauherrenhaftpflicht-Versicherung ist nötig, um finanzielle Risiken wegen Unfällen auf der Baustelle abzusichern.

Sinnvoll kann auch sein, das noch unfertige Haus durch eine Bauleistungsversicherung zu schützen. Wenn das Haus fertig ist, sollten Versicherte eine Wohngebäudeversicherung abschließen, die Schäden am fertigen Haus deckt. Oft lohnt der Abschluss der Versicherung bereits nach Abschluss des Rohbaus. Die Versicherung zahlt dann bereits, wenn ein Feuer das Haus vor Fertigstellung zerstört.

Die ausführliche Tabelle finden Sie hier.

Bessere Chancen auf Wechsel

Gut für Versicherte: Das neue Versicherungsvertragsgesetz erleichtert den Wechsel. Ab 2009 können Versicherte ihren Vertrag nach spätestens 3 Jahren und in der Folgezeit zumindest jährlich kündigen.

Verbessert hat sich auch das Recht auf Sonderkündigung nach einem Schadenfall. Der Versicherte muss nur noch bis zur Kündigung und nicht mehr bis zum Ende des Versicherungsjahres Beitrag zahlen.

Ebenfalls günstig: Das neu gefasste Gesetz nimmt die Unternehmen bei Beratung und Information ihrer Kunden sehr viel stärker in die Pflicht. Oft müssen die Unternehmen von sich aus darauf hinweisen, wenn es Anpassungsbedarf gibt.

Allerdings: Die Unternehmen können sich von der Pflicht befreien lassen. Allerdings müssen sie ihre Vertragspartner vorher umfassend über die Folgen einer solchen Befreiung informieren. Alle Details dazu lesen Sie in Finanztest 09/2008.

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