Ordnung ist...:...das halbe Leben

Keine Altkleider mehr im Schrank, keine Papiertürme mehr auf dem Schreibtisch, selbst unter dem Bett sieht es aufgeräumt aus: Gründlich aufgeräumt zu haben, kann Hochgefühle auslösen. Ordnung schaffen ist aber schwierig - sie zu bewahren, noch schwieriger.

Einerseits muss die eigene Einstellung stimmen. Ohne ein gewisses Maß an Disziplin geht es nicht.

lose kleider auf dem boden; dpa/tmn

Getragene Kleider gehören in den Schrank - oder in die Wäsche.

(Foto: Foto: tmn/dpa)

Andererseits spielen auch die äußeren Umstände eine wichtige Rolle. "Ordnung beizubehalten ist dann leicht, wenn die Wohnung nicht mehr so voll ist", erläutert Constanze Köpp, die in Hamburg den Aufräum-Service wohnkosmetik.de betreibt. Zudem wirkt eine Wohnung automatisch umso ordentlicher, je leerer sie ist.

Sind nur noch die wesentlichen Dinge in der Wohnung, haben meistens auch so gut wie alle Sachen einen festen Platz - eine der wichtigsten Voraussetzungen für dauerhafte Ordnung. "Geben Sie den Dingen ihren Platz, oder trennen Sie sich von ihnen", rät die Interior-Designerin Rita Pohle in ihrem Buch Weg damit! Entrümpeln befreit. Längerfristig werde dem stetigen Zuviel am besten mit einer Regel vorgebeugt: "Kommt Neues ins Haus, fliegt Altes hinaus!"

Systematisch zuordnen

Wenn Schlüssel, Rechnungen oder Regenjacken ein festes Zuhause haben, spart das nicht nur das Suchen. Das Aufräumen wird ebenfalls einfacher. Beim Zuordnen fester Plätze sollte systematisch vorgegangen werden. "Die Sachen gehören in einen bestimmten Bereich - Schuhe etwa in den Flur und nicht neben die Waschmaschine", sagt die Einrichtungsberaterin Katharina Semling aus Oldenburg.

Constanze Köpp rät, die Dinge auf keinen Fall zu sehr zu verteilen. "Für Post und Schlüssel ist ein schönes Körbchen im Eingangsbereich ideal", sagt die Aufräumexpertin. Solche Behältnisse sollten aber nicht zum Sammeln verleiten. "Die Post sofort aufmachen, Werbung ins Altpapier - damit die Ablage nicht immer höher wird!"

...das halbe Leben

Ob täglich ein bisschen aufgeräumt oder am Wochenende eine große Aktion gestartet wird, hält Urte Kreft für eine Typfrage. Das bedeute allerdings nicht, dass die Angelegenheit immer wieder verschoben werden kann: "Man muss sich schon einen Termin setzen und dann daran halten", sagt die Expertin, die in Neckarsulm in Baden-Württemberg einen Aufräumservice betreibt.

Am besten gleich

Damit sich unter der Woche kein absolutes Chaos bildet, werden Kleinigkeiten am besten sofort erledigt: Schmutzige Anziehsachen gammeln bei Urte Kreft nicht auf dem Boden vor sich hin, sondern werden gleich in die Wäsche gegeben. Und leere Flaschen sollten nicht in der Küche gehortet, sondern möglichst schnell in den Autokofferraum gepackt werden. "Das klappert und nervt - da fährt man automatisch schnell zum Recycling-Container", sagt die Expertin.

Die Dinge gleich zu erledigen und zwar dort, wo sie anfallen, rät auch Rita Pohle. Das beginne beim Betreten des Hauses: "Warum den Mantel nicht gleich an der Garderobe aufhängen, anstatt ihn erst einmal über einen Stuhl zu werfen?" Wenn man jeden Tag etwas macht, sei es viel einfacher, Ordnung zu halten, sagt Köpp. Denn allein der Gedanke, das halbe Wochenende für das Abtragen von Wäsche- und sonstigen Bergen zu opfern, erzeugt Frust.

Literatur: Rita Pohle: Weg damit! Entrümpeln befreit, Mosaik by Goldmann, ISBN 978-3-442-16527-8, 7,50 Euro

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