Stiftung Warentest:Gutes Olivenöl ist teuer - mit einer Ausnahme

Olivenöl, Restaurant, EU

Bei Olivenöl sind die Preisunterschiede extrem. Oft lohnt es sich, ein teureres Öl zu kaufen.

(Foto: dpa-tmn)

Im Vergleich der Stiftung Warentest schneiden hochpreisige Produkte besonders gut ab. Doch nicht in allen Fällen lohnt sich der Griff zum teuren Olivenöl.

Bei wenigen Produkten geht die Preisspanne so weit auseinander wie beim Olivenöl. Es gibt Flaschen, die schon für etwas mehr als fünf Euro pro Liter im Regal stehen. Ein paar Fächer weiter stehen dann häufig Produkte, die das Drei- oder Vierfache kosten. Doch lässt sich vom hohen Preis auch auf gute Qualität schließen?

Die Stiftung Warentest hat erneut eine Vielzahl an Ölen verglichen und kommt zum Ergebnis: Der Preis sagt nicht unbedingt etwas über die Qualität aus. Zwar sind unter den besten Ölen im Test mehrere Hochpreisprodukte. Doch es gibt auch Öle, die trotz Preisen von knapp 20 Euro pro Liter nur die Note "mangelhaft" erhalten.

Am besten schneidet im Test ein Öl aus dem Sortiment des Discounters Aldi Süd ab, das allerdings nicht mehr erhältlich ist. Aldi Süd hatte das italienische "Cucina"-Öl im Sommer als Aktionsware verkauft, zum Preis von zehn Euro pro Liter. Die Tester vergeben die Bestnote von 2,3. Ebenso gut schneidet das Produkt "Castillo de Canena" ab. Das Öl eines spanischen Familienunternehmens muss man sich allerdings auch leisten können und wollen, es kostet 36 Euro pro Liter. Das italienische "Farchioni" (26 Euro pro Liter) kam bei den Testern ebenfalls gut an (Note 2,4).

Zwei Öle erhielten von den Testern die Note mangelhaft

Es gibt aber auch Öle der untersten Preisklasse, die zufriedenstellende Ergebnisse liefern, etwa das "Gut und Günstig"-Öl von Edeka (Note 2,7, 5,35 Euro pro Liter) oder das "Casa Morando" von Aldi Nord (Note 2,8, 5,35 Euro pro Liter).

Zwei Öle erhielten von den Testern die Note mangelhaft: Das "Bio P.D.O." von Rewe (10 Euro pro Liter) sowie das griechische "Gaea" (18,90 Euro pro Liter). Beide fielen nicht nur geschmacklich durch (Zitat: "stichig, alt, ranzig"). Laut den Testern erfüllen sie auch nicht die Anforderungen der Güteklassive "nativ extra", obwohl sie entsprechend gekennzeichnet sind.

Die Stiftung Warentest überprüfte neben dem Geschmack auch die chemische Zusammensetzung der Öle sowie die Schadstoffbelastung, die Verpackung und die Kennzeichnung der Öle. Außerdem wurde geprüft, ob die Herkunftsangabe durch eine Laboranalyse bestätigt werden kann - diesen Test bestanden alle Produkte. Insgesamt würden die Olivenöle im aktuellen Test besser schmecken und seien geringer mit Schadstoffen belastet als in den Tests der vergangenen zwei Jahre, urteilten die Tester. Bei einer Untersuchung im vergangenen Jahr erhielt kein einziges Öl die Note "gut" - damals wurden allerdings nur die preiswerteren Produkte verglichen.

Die besten Öle im Test:

  • Note 2,3: Cucina von Aldi Süd (10 Euro, nicht mehr erhältlich) sowie "Castillo de Canena" (36 Euro)
  • Note 2,4: Farchioni DOP Chianti Classico (26 Euro)
  • Note 2,5: Soler Romero (24 Euro)

Die schlechtesten Öle im Test:

  • Note 4,0: "Solai di San Giorgio" (26,00 Euro) sowie "Minato" (20 Euro)
  • Note 4,5: "Bertolli Gentile" und "Bertolli Originale" (9,50 Euro bzw. 9,90 Euro) sowie "ja" von Rewe (5,35 Euro)
  • Note 5,0 "Gaea Kritsa" (18,90 Euro) sowie "Bio P.D.O." von Rewe (10 Euro)
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