Ölpreis zieht massiv an:Run auf den Schmierstoff der Wirtschaft

Teurer Rohstoff: Die Unsicherheit an den Finanzmärkten und der schwache Dollar treiben den Ölpreis deutlich nach oben. Für die US-Aktienmärkte hingegen ging es bergab.

Der Ölpreis ist am Montag an der New Yorker Börse um 25,45 Dollar pro Barrel gestiegen. Ein Barrel (159 Liter) Rohöl kostete am Montagnachmittag im elektronischen Handel der New Yorker Börse vorübergehend 130,00 Dollar, bevor der Preis wieder leicht auf 123,77 Dollar zurückging - ein Gesamtplus von 19,22 Dollar.

Händler führten den kräftigen Preisanstieg vor allem auf den wieder schwächeren Dollar zurück. So war der Euro am Montag erstmals seit drei Wochen wieder über die Marke von 1,47 Dollar gestiegen. Ein schwacher Dollar verbilligt die in US-Währung gehandelten Rohstoffe und lässt die Nachfrage steigen.

Die Commerzbank macht zudem einen zuvor übertriebenen Pessimismus am Ölmarkt als Grund für die Aufwärtsbewegung verantwortlich.

Kräftig gestiegen war zum Wochenschluss auch der Preis für Rohöl der Organisation erdölexportierender Länder (Opec). Ein Barrel habe am Freitag 91,72 US-Dollar gekostet, teilte das Opec-Sekretariat am Montag in Wien mit. Das waren 2,33 Dollar mehr als am Donnerstag. Die Organisation berechnet ihren durchschnittlichen Korbpreis auf der Basis von 13 wichtigen Sorten des Kartells.

Die US-Aktienmärkte sind am Montag vor der Veröffentlichung von Einzelheiten zum geplanten Rettungspaket für die amerikanische Finanzbranche kräftig ins Minus gerutscht. "

Angst vor langfristigen Schäden

"Die Anleger sind skeptisch und fragen sich, welche Auswirkungen das US-Rettungspaket auf die Inflation hat", sagte ein Börsianer. Die US-Regierung hatte dem Kongress am Wochenende ein 700 Milliarden Dollar schweres Hilfspaket vorgelegt. Sie will den schwer angeschlagenen Banken ihre faulen Kredite abkaufen. Die Investoren fürchteten vor allem, dass ein politisches Gerangel zu Verzögerungen und Verwässerungen führen und der Wirtschaft so langfristig schaden könnte. Die Demokraten haben am Montag mehrere Gegenvorschläge zu dem Paket unterbreitet.

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte notierte 1,8 Prozent tiefer bei 11.186 Punkten. Der breiter gefasste S&P-500 sank um zwei Prozent auf 1230 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq verbuchte ein Minus von 2,2 Prozent auf 2225 Punkte. Der Dax in Frankfurt schloss angesteckt von der Skepsis in den USA 1,3 Prozent tiefer bei 6107 Zählern.

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