Neuer Job für Skandal-Banker:Kerviel wird IT-Berater

Der Milliardenzocker ist wieder in Lohn und Brot. Jérôme Kerviel, der ehemalige Börsenhändler der Großbank Société Générale, heuert bei einer Informatikfirma an.

Er handelt nicht mehr mit Milliardenbeträgen, dafür hat er am Monatsende wieder einen festen Betrag auf dem Konto. Der französisiche Milliardenzocker Jérôme Kerviel ist wieder in Lohn und Brot. Seit April arbeitet er als Berater bei der Pariser Informatikfirma LCA. Das teilte LCA-Chef Jean-Raymond Lemaire mit.

Neuer Job für Skandal-Banker: Schaut her, da bin ich wieder: Milliardenzocker Kerviel heuert als Berater bei einer IT-Firma an.

Schaut her, da bin ich wieder: Milliardenzocker Kerviel heuert als Berater bei einer IT-Firma an.

(Foto: Foto: Reuters)

Was Kerviel dort genau macht, sagte Lemaire nicht. Der LCA-Chef hatte den gefeuerten Börsenhändler bei sich aufgenommen, als der Milliardenskandal im Januar bekannt geworden war. Kerviel soll der französischen Großbank Société Générale durch nicht genehmigte Spekulationen einen Schaden von 4,9 Milliarden Euro zugefügt haben.

Die französische Justiz weiter wegen mutmaßlicher Fälschung gegen Kerviel. Mitte März wurde er jedoch nach fünf Wochen Untersuchungshaft aus dem Gefängnis freigelassen. Seitdem muss sich der 31-jährige einmal in der Woche bei der Polizei melden und einmal im Monat seinen Wohnsitz nachweisen.

Die Société Générale wirft ihrem ehemaligen Börsenhändler vor, durch ungenehmigte Spekulationen einen Schaden von 4,91 Milliarden Euro zugefügt haben. Kerviel hingegen behauptet, seine Vorgesetzten hätten von den Geschäften gewusst, ihn aber nicht aufgehalten, solange er damit Gewinn gemacht habe. Er stellte sich der Polizei zwei Tage nach Bekanntwerden des Skandals, dem Milliardenzocker drohen bis zu drei Jahre Haft.

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